Der Tod, das ist ein Wiener. (Sammelthreads)

J-C, Da, wo ich grad gedanklich nicht bin., Dienstag, 30.11.2021, 20:45 (vor 476 Tagen) @ Ösi
bearbeitet von J-C, Dienstag, 30.11.2021, 20:48

Wo ich bin, wird niemand eingesperrt. Wer sich eingesperrt fühlt, ist ganz einfach selbst Schuld.


Oder ist einfach nicht so realitätsfern, Einsperren nicht als solches bezeichnen zu wollen, weil man sich selbst nicht eingesperrt fühlt.

Wer wurde und wer wird hier eingesperrt? Nichtmal im allerersten "Lockdown" war jemand in den eigenen Haushalt gefesselt. Man konnte immer raus. Man konnte auch iIcn Österreich stets irgendwo verweilen, wo man grade mag.

Die Dinge, die tatsächlich die Mobilität eingeschränkt haben, die sind schon längst passé.

Und die Zahlen sprechen für sich. Die Mobilität im ÖV sank um 40%. Das ist wesentlich weniger als bei vergangenen Ausgangsbeschränkungen. Von Ausgangssperren konnte ja keine Rede sein.

Weil es Argumente gibt, denen ich widerspreche.


Es wäre konstruktiver, wenn du es mit Argumenten statt mit Gefühlen machen würdest.

Wenn du das Eingesperrt sein auf Gefühle zurückführst, wird die Diskussion halt kein besseres Niveau erreichen.

Es ist Fakt. Ausgangsbeschränkungen haben hier niemanden eingesperrt.

Nenne mir eine Person, die aktiv wegen der Ausgangsbeschränkungen eingsperrt wurde und wir können darübe rreden. Also wirklich Haus zu, nicht rausgehen können. Alles andere ist ganz einfach nicht einsperren, weil man ja seine Wohnung verlassen kann.

Eingesperrt sein gibt es höchstens, wenn man wegen eines positiven Tests in Quarantäne muss. Aber das gibt es auch abseits der Lockdowns.

Die Maske hilft dir und deinen Mitmenschen und ist insgesamt ein Teil der Bewältigung der Pandemie. Ein Puzzleteil, welches durchaus eine Rolle spielt. Es gibt genug Leute, die in der Lage sind, die Maske tragen zu können. Theoretiker werden dir das nicht herausfinden können. Deswegen sind es Politiker, die sowas beschließen. Das sind Praktiker.


Politiker sind nicht Praktiker, sondern Machtmenschen.

Das ist vage.

Sie tun nicht das, was sinnvoll wäre, sondern das, was am ehesten dazu führt, dass sie wiedergewählt werden.

Sind Ausgangsbeschränkungen jetzt der große Garant dafür, wiedergewählt zu werden? Also ich persönlich glaube das ja eher nicht. Es ist in der Regel kein guter Selling-Point, für Eisnchränkungen von Freiheiten zu sorgen.

Und diese uhh.. Ausgangsbeschränkungen sorgen vor allem für Einbußen in der Wirtschaft. Also eigentlich das, was deutsche (und auch österreischische) Politiker dem Klischee nach besonders lieb haben.

So ganz ohne Ministergehalt wird es nämlich schwer, die Kreditraten für eine Villa zu bedienen, selbst wenn sie von einer Sparkasse vom anderen Ende der Republik zu Freundschaftskonditionen finanziert wurde.

Wenn wir von Österreich reden, haben wir das Thema schonmal nicht. Da sind ganz andere Dinge auf dem Tableau.

Das Verfassungsgericht ist sehr wohl ein Maßstab. Bis dato hat kein Verfassungsgericht das m.W.n. gekippt.


In Deutschland nicht, in anderen Ländern schon.

Weil die Verfassung anders war, die Regelungen anders definiert wurden, weil vielleicht die Begründung nicht stichhaltig genug war? Die Übertragbarkeit ist da begrenzt.

Und auch Verfassungsrichter sind am Ende nur irgendwelche Menschen und meistens auch solche, die anderen, mächtigen Menschen nahe stehen und dazu tendieren, in ihrem Interesse zu entscheiden.

Das ist eine eher vage These ohne stichhaltiges Fundament. Das hilft uns jetzt nicht weiter.

Und wie gesagt, mit wem auch immer ich ins Gespräch komme, ich kann nicht erkennen, wo jemand wirklich super krass sich eingeschränkt fühlt.


Wie gesagt, raus aus der Bubble und rein ins echte Leben. Wo der Staat Unternehmen ruiniert und Hilfen zugesagt hat, die dann nicht oder viel zu spät kamen. Wo der Staat Soloselbstständigen die Ausübung ihres Berufs verboten hat und dann gesagt hat, "beantrage halt Hartz IV oder verhungere, mir doch scheißegal".

In Österreich hat's schonmal kein Hartz IV.

Wo die Zahl der Suizidversuche steigt, wo psychiatrische Kliniken volllaufen, obwohl es deiner Meinung nach ja keine psychischen Krankheiten gibt.

Was interessant wäre ist, was passieren würde, wenn man keinen Lockdown hätte. Dann wird es früher oder später eben sein, dass die Intensivkapazitäten so stark überlastet werden, dass es nicht mehr sicher ist, dass du am Ende des Tages aufgenommen wirst, selbst als Geimfpter.

Eine Triage richtet sich übrigens danach, wer gerade die größten Lebenschancen hat und da haben Ungeimpfte eben doch öfters mehr Chancen beie einer Coronaerkarnkung als Geimpfte bei einem schweren Unfall.

Erstens sorgt der Staat für Ausgleich bei Einnahmeausfällen durch Lockdowns. Da wird man nicht im Stich gelassen.


Wenn man niemanden kennt, der auf solche Entschädigungen tatsächlich angewiesen war oder ist, könnte man das manchen Medienberichten nach fast glauben. Die Realität ist eine andere.

https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/politik/oesterreich/2102168-Lange-Warteschlang...

Klar werden diese Fälle publik, aber es scheint doch so zu sein, dass es in den meisten Fällen funktioniert. Bloß werden die Fälle, wo es funktioniert, halt nicht so sehr in den Medien erwähnt. Das verzerrt das Bild natürlich.

Mehr als ein Jahr nach den ersten Betriebsschließungen, noch nach Epidemiegesetz, warteten Gewerbetreibende auf ihre Entschädigung. 2.300 Anträge gestellt, mehr als ein Jahr später gerade einmal 259 bewilligt und 81 ausgezahlt. Du kannst ja mal versuchen, ähnlich lang mit dem Zahlen fälliger Steuern zu warten, da kann sich der Staat plötzlich bewegen...

Heh, ich habe ja mal eine Strafverfügung, die anderthalb Monate nach einem vermeintlichen Verstoß gegen die Einreiseregelung (und das wussten sie auch nur, weil ich die Einreiseregistrierung, die niemand bei der Einreise per Bahn kontrollierte, durchführte) direkt beeinsprucht. Guess what, ich bin mittlerweile umgezogen, ein halbes Jahr ist vergangen und ich habe, obwohl ich mich mittlerweile nochmal erkundigte, einfach keine Antwort erhalten.

Behörden machen da keinen Unterschied und klar ist, dass bei kurzfristigen Maßnahmen die zuständigen Behörden für die Entschädigungen schnell mal überlastet sind, die Behörden für Strafrecht usw. aber erstmal nicht.

Du kannst die Kapazitäten halt nicht von heute auf morgen erhöhen. Da braucht es halt auch mal Realismus.

Was definitiv nicht hilfreich ist, ist wenn am Montag der Kanzler einen Lockdown für alle dementiert, am Freitag der dann doch kommt (und vorher die Länder Oberösterreich und Salzburg von ihrer kategorischen Ablehnung eine 180 Grad Wendung zum Lockdown machen) und erst am Sonntag Abend im RIS (das ist das Online-Portal, wo man alle Rechtssätze in Österreich vorfindet) die Änderungen sieht. Die konsolidierte Verordnung mit den Änderungen ist dann erst am Montag gegen 9 Uhr online gegangen. Diese spontane Kurzfristigkeit sorgt für Frust und Verdruss und macht die Regierung unkalkulierbar. Das muss man auf jeden Fall kritisieren.

Als Unternehmer würde ich mich ziemlich veräppelt fühlen.

Zweitens, wenn du heutzutage dich so sehr festfrisst auf einen Weg, wirst du nicht weiterkommen. Da braucht's bisserl Improvisation, aber eigentlich sollte sich heutzutage schon irgendwas finden lassen...


Stimmt, einfach den Papa anrufen, dann überweist er eine Million und man kann seine alten Kredite abbezahlen und sein neues Business problemlos und schuldenfrei starten. Selbst schuld, wer sich die falschen Eltern ausgesucht hat, für alle anderen gibt es ja Hartz IV und Privatinsolvenz.

Das muss nicht einmal der Fall sein. Wenn man wirklich will, findet man immer eine Lösung. Man muss halt sich dranhalten.

Ich meine, jetzt wird super viel getestet und man ist trotzdem im Lockdown.


Rein aus politischer Willkür, nicht aus Notwendigkeit.

Aha. Also es gab keine Notwendigkeit, wenn die Intensivkapazitäten überlaufen und bereits die Triage besprochen wird. Naaaaa, des geht sich noch aus. Die paar Todesopfer, die durch eine mangelnde Behandlung anfallen, die kriegst eh irgendwie unter, also wenn du die Emmissionsgrenzwerte anhebst, weils'd die Krematorien im Dauereinsatz betreiben musst. Bloß ned hudeln.

--
Reisehäppchen für zwischendurch gefällig?
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(Bildquelle: ČD)


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