„Triage“ (Sammelthreads)

gnampf, Mittwoch, 16.12.2020, 13:42 (vor 1823 Tagen) @ Gast

Eben, eben! Es sollte ja auch ein Beispiel sein, das nicht weit hergeholt ist und das zeigt, daß die zugrundeliegende Denkweise schon länger vorhanden ist.

Und das es eben auch eine sehr sinnvolle und nützliche Maßnahme sein kann.

Übrigens: Bei jedem Unfall mit deutlich mehr als einem Schwerverletzten muß sogenannte „Triage“ betrieben werden, weil nicht so viele Helfer genau gleichzeitig den Unfallort erreichen, wie Verletzte da sind, und es ist nie ganz klar, bei wem da wenige Minuten wieviel ausmachen. Nun sind alle „Coronamaßnahmen“, wenn überhaupt, letzten Endes nur durch das vermeintliche Schreckgespenst „Triage“ gerechtfertigt. (Denn wenn das nicht wäre, dann wäre sowieso ganz klar zu sagen: Jeder soll sich schützen, wie er es für nötig hält, verboten sind nur Dinge wie Anhusten, die andere direkt angreifen oder am von ihnen gewünschten Selbstschutz hindern.) Wann zieht man endlich die Konsequenz, auch beispielsweise im Verkehrswesen die zur Vermeidung von Triage erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen? Das hieße, den öffentlichen Verkehr weitestmöglich zu verbieten (denn wenn da etwas passiert, besteht immer die Gefahr, daß es viele auf einmal trifft) und im Individualverkehr rigorose Abstandsregeln (mindestens absoluter Bremswegabstand plus drei Sekunden Reaktionsweg, Straßen unter 10 Meter Breite dürfen nur in eine Richtung genutzt werden usw.) zu erlassen, die es so gut wie unmöglich machen, daß mehr als zwei geringbesetzte Fahrzeuge zur Zeit in einen Unfall verwickelt werden. Egal, wie sehr dadurch die Kapazität der Straßen und das ganze Leben eingeschränkt wird! Das kann ja gegenüber der „Triage“ nichts ausmachen, wenn es schon nicht einmal die Freiheit tut!

Es ist glaube ein kleiner Unterschied ob wir hier in eine geplante Katastrophe rein laufen bei der es nicht im Minuten geht, oder in dein Unfallszenario. Die Unfälle bei denen das Personal vor Ort entscheiden muß wen sie sterben lassen werden wohl nur einen sehr kleinen Anteil an Toten ausmachen. In den meisten Fällen dürfte das Thema dagegen eher klar sein, und auch ein vielfaches an Personal und Material zur gleichen Zeit vor Ort am Ergebnis nichts ändern. Im Falle von Corona sieht das schon anders aus.

Aber der Straßenverehr ist sicherlich trotzdem eine gute Geschichte wo man mal hinschauen sollte... denn auch dort erkennt man das viele Menschen im Herzen Egoisten sind. Maßnahmen zum Schutz anderer sind nur für andere interessant, damit die mich damit schützen. Für mich aber gelten die nicht, außerdem bin ich eh keine Gefahr und der einzige der sich vorbildlich verhält und selbst entscheiden kann was nötig ist. Selbstschutz funktioniert aber im Straßenverkehr ähnlich schlecht wie bei Corona. Erstrecht wenn der Egoismus obsiegt.


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