selbstgewählte Isolation (Sammelthreads)

Christian_S, Freitag, 08.01.2021, 09:35 (vor 1794 Tagen) @ platz42

Ich gebe Dir im Grundsatz recht, halte es aber für sehr extremistisch, eine derartige Isolation, wie Du Dir sie zumutest, von anderen zu verlangen. Das geht für mich schon ins Bizarre (wie die Oma, die die Zeitung in den Backofen legt...).

Ich weiss nicht, wie lange Du Userin 218 466 schon kennst, aber sie hat gelegentlich in Beiträgen hier erwähnt, das sie Kontakte so weit wie möglich vermeidet - schon lange vor Corona. Sie fuhr damals zwar täglich mit NJT zur Arbeit, beschrieb sich aber mehrmals hier selbst als jemand, die eher für sich selbst lebt als viele soziale Kontakte zu wünschen.
Daher denke ich, das die momentane Situation für sie sicher zumindest leichter zu bewältigen sein wird als für Leute, für die soziale Kontakte zu den Hauptpunkten ihres Lebensstils gehören. Es gibt nunmal solche und solche.
Ich habe eine gute Freundin, die ist alleinstehend, hat aber einen recht großen Freudeskreis und ist es gewohnt, mit Freundin ihre Freizeit zu verbringen. Aktuell merke ich wirklich an ihrem Verhalten, das ihr die derzeitige Situation seelisch zusetzt. Sie verändert sich. Und das, obwohl sie auch vorher schon stundenlang Bücher las, oft bis tief in die Nacht hinein. Aber der Ausgleich dazu, die sozialen Kontakte außerhalb des Internets, die sie vorher wirklich viel hatte, die fehlen ihr jetzt zusehends.

Nicht jeder kann auf die gleiche Weise mit der Situation umgehen.


Ehrlich gesagt macht es mir Sorge, dass nach Überwinden der Pandemie die Hygienehysteriker Oberhand gewinnen. Steriles Leben ist nicht erstrebenswert.

Steriles Leben sicher nicht, aber ich wäre schon dankbar, wenn manche auch künftig etwas mehr auf Hygiene achten würden.


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