Grundrechtsdiskussion ist nichtig, gerade in Krisenzeiten (Sammelthreads)

J-C, In meiner Welt, Donnerstag, 07.01.2021, 09:39 (vor 1795 Tagen) @ 218 466-1

Wenn ich symptomfrei und ohne das Wissen, Überträger zu sein, diese Reise antrete, dann ist die Ansteckung Anderer sehr bedauerlich, aber ein schuldhaftes Verhalten kann ich nicht erkennen. Zu bedenken ist nämlich, daß sich die anderen Tagesausflügler auch freiwillig in diese Situation begeben haben. Aufgrund der Umstände mußten sie damit rechnen, sich anzustecken. Somit haben sie das Risiko einer möglichen Infektion billigend in Kauf genommen. Im umgekehrten Fall würde auch jeder sagen: Was bist Du so blöd und fährst dahin, das kann man sich doch an drei Fingern abzählen, daß das Infektionsrisiko hoch ist.


Und genau darum gehören Tagesausflüge verboten! Vernünftige Leute machen das ohnehin nicht. Den Unverbesserlichen muss man halt einen Riegel vorschieben.

Naja, manchmal habe ich schon Lust, meine Stadt zu verlassen. Aber ganz ehrlich, man kann's auch überleben, wenn man einfach nu einen Spaziergang draußen macht, möglichst dort, wo nichts los ist.

Die Tagesausflügler gehen auch innerhalb von 10 Tagen danach in Supermärkte und halten dort auch nicht immer den Mindestabstand ein. Leute wie mich, die andere Menschen im wahrsten Sinn des Wortes meiden wie die Pest, müssen davor geschützt werden, dass andere das Virus einschleppen, wo man es sich nicht aussuchen kann. Außer dem Einkaufswagen hat man keinen Schutz um andere Leute auf Distanz zu halten.

Und deswegen verzichte ich auf so einige Dinge in Tschechien, weil die Leute hier teilweise sich gar nicht um den Abstand scheren. Wen wundert es schon, dass an 3 aufeinanderfolgenden Tagen dort über 10 tausend Leute infiziert sind?

Wer das ignoriert und auf Grundrechte besteht, ist nach wie vor in meinen Augen ein Egoist. Ich habe wirklich keine Lust darauf infiziert zu werden und daher seit 10 Monaten keine öffentlichen Einrichtungen genutzt. Jegliche Lockerungen des Lockdown (den es hier z.Z. leider immernoch nicht wieder gibt) haben keinen Einfluss auf meinen Tagesablauf. Ich verlasse das Haus dank Homeoffice nur einmal pro zwei Wochen und lasse absolut niemand rein. Sicherheit geht vor. Grundrechte? Nein Danke.

Ich gehe wohl ein etwas größeres Risiko ein, konnte mich aber trotzdem recht gut halten. Aber auch ich schränke mich oft mehr ein als dass es die Maßnahmen erfordert hätten und so merke ich teilweise nicht einmal mehr so wirklich den Unterschied, ob es die Ausgangsbeschränkungen gibt oder nicht.

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Umwege erweitern die Ortskenntnis ~ Kurt Tucholsky


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