Dranbleiben zahlt sich aus. Maskenpflicht hilft - nicht! (Sammelthreads)

Hustensaft, Donnerstag, 21.05.2020, 20:46 (vor 1398 Tagen) @ Alphorn (CH)

Du hättest das wohl auch Anfang März gesagt, "es sind ja nur 8 Infizierte". Aus denen sind dann aber mangels Gegenmassnahmen (zu diesem Zeitpunkt) in Österreich 16'000 geworden.

Die Zahlen wären aber auch mit einer Maskenpflicht nicht wesentlich anders gewesen. Es gilt noch immer, dass - von den wirklich professionellen Masken abgesehen - der Schutzeffekt der Masken für einen selbst faktisch inexistent ist und auch für Dritte nur mit gering einzustufen ist. Entscheidend ist Abstand und Verständnis für die Funktionsweise des Virus - es ist noch immer unklar, warum die Infektionszahlen in Frankreich, Italien und Spanien trotz weit rigiderer Ausgangssperren nicht nach 4 Wochen (zwei mal zwei Wochen Inkubationszeit) nicht implodiert oder zumindest signifikanter gesunken sind; es kann also nicht nur an Abstand und Aerosolen liegen, es muss mindestens eine weitere Möglichkeit geben, die bisher nicht entdeckt wurde.

Jeder Infizierte steckt im Schnitt 3 weitere an, wenn man nix macht. Wir müssen das sowieso auf zirka 1 runterbringen, sonst wird die ganze Bevölkerung infiziert. Wenn wir jetzt ein wenig dranbleiben und die Zahl auf 0.7 runterbringen, dann ist in einigen Wochen die Krankheit verschwunden - so wie in Hong Kong, Taiwan, Vietnam und vielleicht bald Neuseeland.

Träum weiter. Solange es nicht gelingt, alle Infizierten zu erkennen, wird das immer wieder aufflackern - wie schnell das gehen kann, zeigt übrigens gerade Taiwan. Neuseeland als Insel hat andere Voraussetzungen, da könnte das tatsächlich kurzfristig gelingen, mittelfristig hält der Effekt aber nur, wenn ich jeglichen Außenkontakt verweigere - wohl nicht durchzuhalten.

Kurz: Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr? Unbedingt! Ist eine der schmerzlosesten Massnahmen, weil sie nicht der Wirtschaft schadet. Damit allein verschwindet die Krankheit nicht, aber das kann genau die Massnahme sein, welche die Infektionszahl von 0.9 auf 0.8 bringt und so die Krankheit wesentlich schneller eliminiert.

Sorry, schmerzlos ist das keinesfalls, sondern ein Grundrechtseingriff - und ein solcher ist nur zulässig, wenn es triftige Gründe dafür gibt und er verhältnismäßig ist. Schmerzlos ist er auch insofern nicht, weil es viele Menschen stört, einen Lappen vor dem Gesicht tragen zu müssen - und wenn die Temperaturen weiter steigen, wird sich die Zahl der Kreislaufkollapse massiv erhöhen, die ersten Anzeichen waren in dieser Woche schon zu sehen (und leider sind noch lange nicht alle Öffis ausreichend klimatisiert). Die Maske (also die Alltagsvariante) ist zudem vollkommen ungeeinget: Aerosole passieren die ungehindert und Tröpfchen werden auch nur in relativ geringem Maß gestoppt - davon abgesehen wäre es mir entgangen, dass am laufenden Meter Menschen angenießt werden oder auch in den maskenlosen Zeiten sich das Supermarktpersonal massiv angesteckt hätte; außerdem sind auch da die Infektionszahlen schon gesunken, Masken werden also massiv überbewertet. Wenn Masken eines bewirken, dann ist es die nachhaltige Diskreditierung der Öffis.

Ach ja: Es gäbe auch andere Maßnahmen wie etwa eine Sperrung der Gangplätze, das Verbot, unnötig durch Wagen zu laufen, sondern eben den ersten Platz mit Abstand einnehmen zu müssen (sofern man keine Reservierung hat) und in diesem Zusammenhang auch jeden Bordverkauf einzustellen etc., die womöglich ebenso wenn nicht wirksamer als die Masken wären.

Bevor ich es vergessen: Selbst das Robert-Koch-Institut schreibt in seinem Dossier, dass man lediglich Grund zur Annahme habe, dass Masken helfen könnten und beschreibt die Wirksamkeit der Alltagsmasken selbst als gering. Ich habe mir das also nicht aus den Fingern gesogen, das ist alles nachprüfbar.


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