Für SFSen muss man Opfer bringen (Allgemeines Forum)

Alphorn (CH), Dienstag, 02.12.2014, 00:40 (vor 4032 Tagen) @ Oscar (NL)
bearbeitet von Alphorn (CH), Dienstag, 02.12.2014, 00:41

Die Schweiz zeigt gerade, dass das eben nicht ausreicht. Die Bahn ist wenn überhaupt nur zwischen ein paar wenigen ausgewählten Bahnhofspaaren schneller als das Auto. Und dann auch nur von Bahnhof zu Bahnhof.

Auf den wichtigen Routen ist die Bahn schneller oder nur minimal langsamer (die von Dir erwähnte Route Basel-Chiasso ist ausgesprochen unwichtig - grösster Schwachpunkt ist wohl Basel-Bern). Die Züge sind langsamer - dafür sind sie billiger (GA) und fahren öfter (Halbstundentakt) als in DE. Auf kürzeren Distanzen nützt ein guter Takt mehr als eine hohe Vmax.

In CH wird das Auto auch anderswie unattraktiv gemacht (oder wie man möchte: die Bahn attraktiv). Parkgebühren, Vignette, Spritkosten. Alphorn (CH) weiß wohl mehr davon.

Richtige Autobehinderung betreibt man eigentlich nur in Zürich. Wirkungsvoller ist wohl, dass man den Bahnverkehr subventioniert: Das Halbtax-Abo (BC50) ist mit zirka 150 Franken sehr günstig, das Generalabo (BC100) mit CHF 3550.- viel, viel günstiger als ein typisches eigenes Auto mit 11'000 Franken pro Jahr. Am GA liegt wohl auch die hohe Kilometerzahl des Schweizer Reisenden: Langstreckenpendeln ist absolut bezahlbar. Und weil alle Busse im GA enthalten sind, ist der Verzicht auf das eigne Auto machbar.

Ich hätte ein zusammenhängendes Kernnetz durchgehender SFSen gebaut, das von Frankfurt/M aus zunächst nach Hannover und Stuttgart, später auch nach Köln reicht. Von diesem Kernnetz aus würde man mit der Zeit die Äste weiter treiben nach Hamburg, Berlin, München, Aachen und Duisburg.

Hat sicher Vorteile, aber auch Nachteile: Dies waren nicht die am meisten ausgelasteten Strecken. Zudem: Frankreich und Italien haben genau ein solches durchgehendes Kernnetz, wie Du es vorschlägst, und in beiden Ländern nimmt die Bahnnutzung ab. Am meisten dazugewonnen haben hingegen die Schweiz, Österreich (wohl bald Platz 2 in Europa) und überraschenderweise Grossbritannien - alle ohne nennenswerte SFS. Siehe hier. Sicher, man verliert durch diese Strategie Reisende auf der langen Strecke, aber anscheinend kann man mit dem gleichen Geld auf der kurzen Strecke mehr Verkehr dazugewinnen.


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