zu kurz gedacht? (Allgemeines Forum)

Oscar (NL), Eindhoven (NL), Dienstag, 02.12.2014, 22:24 (vor 4032 Tagen) @ flierfy
bearbeitet von Oscar (NL), Dienstag, 02.12.2014, 22:25

Oscar (NL):

In Italien gibt es ein solches Netz. Ich berichtete schon eher; suche einfach mal auf dem Begriff "Schienenautobahn".
Turin, Mailand, Bologna, Florenz, Rom und Neapel kann man mit einer einzigen Strecke verknüpfen. Leider ist das mit den von Dir genannten Städten nicht möglich, oder nur wenn man einen Vielfalt ausgibt von dem Betrag, was die Italiener ausgegeben haben.

flierfy:

Das stimmt ja nicht. Es ist sehr wohl möglich. Man hat bzw man wird zwischen Köln und München in den topografisch schwierig Abschnitten ohnehin SFSen gebaut haben.
Nur dort, wo es einfach und kostengünstiger zu bauen wäre, fummelt man mit dritt-klassigen Ausbauten umher. Wenn man wollte, würde man zusammenhängend bauen. Nur, man will nicht, weil man einfach zu kurz denkt.

Ich denke nicht nur, weil man zu kurz denkt.

Deutschland hatte damals die Chance, bei den Franzosen abzugucken. Aber DB Netze wußte damals auch schon, was einige ICE-Fans hier nicht verstehen möchten: Deutschland ist kein Frankreich.
Ab Paris haben die Franzosen eine Baumstruktur gebaut. Zuerst die Stammstrecke Paris-Lyon, wo man bereits eher nach Dijon abbiegen konnte. Diese Stammstrecke konnte schon ganz viel Nachfrage abdecken, denn die Züge fuhren über Lyon hinaus nach Saint-Etienne, zum Mittelmeer oder in die Alpen. Später wurde die Stammstrecke nach Valence verlängert, nach Avignon, nach Marseille.
Die Franzosen konnten das so machen, weil fast alle von/nach Paris reisen möchten. Regionale TGVs kamen erst später ins Spiel und sind heute immer noch die Minderheit.

DB Netze könnte ähnlicherweise mit Köln-Frankfurt anfangen (egal ob heutige Streckenlage oder ab Koblenz im Tausnus-Basistunnel nach Wiesbaden oder anderswie) und das ganze Schritt für Schritt ausbauen Richtung München. Ein Köln-München Sprinter würde die Strecke dann nonstop mit ununterbrochen 250-300 km/h fahren können, wie ein TGV Paris-Marseille.

Nur schade, dass:

1. in Gegensatz zu Frankreich, nicht jeder von/nach NRW reisen möchte. Es gibt auch noch Hamburg, Berlin und weitere Städte dazwischen.
2. Köln-Frankfurt nur 180 km ist, wo Paris-Lyon 430 km ist. Deutsche ICEs können also weniger Zeitgewinn auf ihre Weiterfahrt mitnehmen als die TGVs.

Zudem ist die Frage, wer damit geholfen sei. Vermutlich nur die Jungs die dreistellige Kilometerzahlen verreisen. Wenn Alphorn (CH) aber beziffert, dass eine durchschnittliche Bahnreise nur 40 km ist, durfte die "three digit club" relativ wenig Mitglieder haben.

Das zeigt nur, dass Vielfahrer kaum die Bahn benutzen. Und warum, hab ich bereits angedeutet.

Sorry, da bin ich überfordert. Ein Vielfahrer, der kaum die Bahn benutzt. Das mußt Du mir mal erklären.
Meintest Du etwa: "dass Langstreckenfahrer kaum die Bahn benutzen"?


gruß,

Oscar (NL).

--
Mit den neuen IC-Triebwagen wird alles besser !!

Trans-Europ-Express 2.0? Abwarten und TEE trinken!

Schienenstränge enden nicht an einer Staatsgrenze, sondern an einem Prellbock.


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