Ja klar, die Kunden werden in die teuren Züge gezwungen (Allgemeines Forum)

Alibizugpaar, Köln (im Herzen immer noch Göttinger), Mittwoch, 26.11.2014, 19:34 (vor 4037 Tagen) @ Felix
bearbeitet von Alibizugpaar, Mittwoch, 26.11.2014, 19:37

Hallöchen!

Es dürfte nichts schlimmeres für die DB oder SNCF gegeben haben als ein sehr gut ausgelasteter IR/Corail neben einem schwächelnden ICE/TGV. Also wurden Fakten geschaffen, wenn die Kundschaft sich anders verhielt als die Bahnen es wollten. Es wurde sogar schick, IR-Freunde zu verlächeln, ja selbst wenn dem die Fv-Streichung ganzer Regionen einher ging. Wenn der Staat in Milliarden teure NBS investierte, dann wurden auch bestimmte Fahrgastzahlen erwartet = wenn es eine weitere NBS geben soll.


"...EuroCity und EuroNight schufen ein nachhaltiges, effizientes und günstiges Angebot für Fernfahrten. Das Beste das Europa jemals hatte..."

Wobei das kein richtiges Netz war, sondern auf den allermeisten Linien ein Sammlung von wenigen Einzelläufern. Von Nürnberg nach Wien waren es zwei oder drei EC, nach Kopenhagen nur einer, ebenso von Mannheim nach Genf. Von Amsterdam waren es ebenfalls nur zwei oder drei EC, die das Rheintal entlang fuhren. Kein EC hingegen von Amsterdam nach Hamburg. Von Köln oder Frankfurt gingen nur je zwei EC nach Paris.
Also die Idee des EC war wirklich fein. Aber ein Netz mit Rücksicht auf die Nachfrage über den Tag verteilt war das noch lange nicht. Da fahren heute mehr Züge über den Tag verteilt.


"...In weniger als zehn Jahren hat Spanien das größte Schnellfahrnetz Europas errichtet. Heute ist das Land nahezu pleite und kann nur noch mit Müh und Not den Bahnverkehr aufrechterhalten..."

Da schauen wir auch nach Frankreich.

Die Verschlechterung von Mittelstrecken-Verbindungen per Zug droht sich weiter auszubreiten, wenn die Schiene tatsächlich vor Fernbus-Angeboten in die Knie geht und Tagesrandverbindungen ausgedünnt wie auch alternative Fernzugziele gestrichen werden. Bedenklich auch, daß die Bahn selber zunehmend Gefallen an zu Zügen parallel laufenden IC-Bussen findet. Und daß ganze Regionen frei von Fernzügen sind, man also allein auf RE & Co angewiesen ist (wo man keine Sitzplätze reservieren kann und man um so stärker bangt, je öfter man umsteigen muß), da verliert das Zugreisen auch eindeutig an Attraktivität.

Ich denke, daß wir die Spitze der Fahnenstange in Sachen Absurditäten leider noch lange nicht erreicht haben. Ich denke an Thalys<>DB, die Beinahe-Einstellung der Brenner-EC, an die Ausdünnungen im Skandinavienverkehr, den Stillstand im Allgäu, das sterbende europäische Nachtzuggeschäft u.v.m.

Gruß
Olaf


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