Hochgeschwindigkeit fördern (Allgemeines Forum)

MartinN, Fricktal, Schweiz, Mittwoch, 03.12.2014, 16:01 (vor 4030 Tagen) @ Oscar (NL)

Hallo Oscar


Plan a. ist für uns ICE-Fans schön, aber wohl nicht mit der aktuellen DB-Strategie vereinigbar. DB setzt ja auf IC250-Triebwagen. Mit 250 km/h vmax 200 km/h vdurch halten auf 100 km Strecke ist recht sportlich, vor allem mit den langen Stadtdurchfahrten von Frankfurt, Stuttgart und München. Na gut, für Stuttgart wird das Problem gelöst... selbstverständlich hat diese Lösung einen netten Preis...
Die Italiener kriegen 200 km/h vdurch bei 250 km/h vmax zwar hin auf Mailand-Bologna, aber das ist 200 km Strecke ohne Lafas.

Trotzdem denke ich das ein europaweiter Hochgeschwindigkeitsverkehr, der diesen Namen auch verdient,absolut Sinn macht, damit man mehr Kurzstreckenflieger auf die Bahn bekommt.


Plan b. ist zwar nicht so prestigeträchtig, dafür aber besser machbar. Wie Alphorn (CH) schon öfters schrieb: viele Strecken für relativ wenig Geld moderat beschleunigen und sich auf Netzwirkung verlassen.

Das ist sicher so. Die Bahn verliert viel Zeit in diesen doofen Kopfbahnhöfen mit ihren Spitzkehren.Es gibt hier durchaus Alternativen. Bsp. Basel: Züge von Deutschland die nicht Endziel Basel haben nur im badischen Bahnhof halten lassen und dann direkt Richtung Olten fahren zu lassen. Züge von Olten via Brig nach Italien nicht über Bern Hauptbahnhof fahren zu lassen sondern sie in Bern Ostermundigen halten lassen. Bei beiden Bespielen spart man sicher je 10-15 Minuten ohne viel Geld aus zu geben.

45 Minuten Kantenzeit setzt allerdings Halbstundentakt voraus (es kann auch mit Stundentakt aber dann benutzt man die Knoten nicht vollständig). Alle von Dir genannten Relationen rechtfertigen halbstündlichen Fernverkehr, aber keinen sauberen Halbstundentakt (Fahrzeit Knoten A - Knoten B immer dieselbe).

Macht denn ein sauberer Halbstundentakt wirklich noch Sinn? In vielen Aglomarationen hat man es nicht mehr nötig die Abfahrzeiten zu haben oder abzustimmen weil das Angebot schon sehr gut ist.

Plan c. ist eher was für den schnellen Regionalverkehr. 100 km/h Schnitte erreichen unsere "IC"s ja auch, und das bei vmax 140 km/h. Mit vmax 160 km/h, spurtstärkere Triebwagen und etwas mehr Halten geht das in Deutschland auch.

Hochgeschwindigkeitszüge sollten nur in wirklich grossen Zentren halten, respekive auf solchen wo es sich lohnt. Genau an diesen Orten kann man umsteigen auf IR und Regionalverkehr.

Reisezeit von unter 60 min zwischen Köln Hbf und Frankfurt/M Flug reichen aus. Noch mal 58 min bis Stuttgart und weitere 58 min bis München Hbf. Und fertig ist die Sprinter-Linie mit Fahrtzeiten Köln-München von 3h.

Das wäre in der Tat nicht schlecht. Auf der Nordseite könnte es weitergehen:
--- Hamburg -1h- Hannover -1h- Dortmund -1h- Köln ---

Finde ich auch

Man kann ein Teil des Fernverkehrs in einem neuen Bahnhof "Köln ICE" abfertigen; leider sind dann die Fahrzeiten Düsseldorf-Frankfurt via Köln Hbf und "Köln ICE" unterschiedlich.

Dafür spart der Durchreisende aber Zeit und ist der neue Bahnhof auch mit S-Bahn, Bus, Privatauto zu erreichen kann man aus dem alten einen Regiobahnhof machen

Nachteil ist aber, dass das nur sinnvoll ist, wenn die Niederlande eine große IC200-Flotte hat. Die hat sie aber nicht. Ganz anders sah es in der Schweiz aus; als Bern-Olten in Betrieb ging, konnte die SBB sich auf eine große 200 km/h Flotte verlassen.

Was ja noch nicht ist kann aber noch werden. Es muss ja nicht sofort alles auf den Kopf gestellt werden.


Gruss Martin


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