Hochgeschwindigkeit fördern (Allgemeines Forum)

Oscar (NL), Eindhoven (NL), Mittwoch, 03.12.2014, 23:31 (vor 4030 Tagen) @ MartinN

Hallo MartinN,

Trotzdem denke ich das ein europaweiter Hochgeschwindigkeitsverkehr, der diesen Namen auch verdient, absolut Sinn macht, damit man mehr Kurzstreckenflieger auf die Bahn bekommt.

Kurzstreckenflieger wird es nach wie vor geben, solange nur Lufthansa Inlandsflüge auf die Schiene verlagert.
Alphorn (CH)s Aussage würde ich etwas schwächen: statt völlig uninteressant ist der Flugverkehr weniger interessant. Es gibt eine kleine Sparte mit großem Einfluss: der Geschäftsverkehr. Das widme ich aber ein eigenes Thema.

Das ist sicher so. Die Bahn verliert viel Zeit in diesen doofen Kopfbahnhöfen mit ihren Spitzkehren.

Zürich HB = doofer Kopfbahnhof mit Spitzkehre? Der Bahnhof leistet mehr als ähnliche deutsche Durchgangsbahnhöfe.
In Basel und Bern wendet auch die Mehrheit der Züge und in Utrecht der Fernverkehr der Randstad-Nordostachse.

Es gibt hier durchaus Alternativen. Bsp. Basel: Züge von Deutschland die nicht Endziel Basel haben nur im badischen Bahnhof halten lassen und dann direkt Richtung Olten fahren zu lassen. Züge von Olten via Brig nach Italien nicht über Bern Hauptbahnhof fahren zu lassen sondern sie in Bern Ostermundigen halten lassen. Bei beiden Bespielen spart man sicher je 10-15 Minuten ohne viel Geld aus zu geben.

Yep, in Italien macht man das auch: Durchgangsbahnhöfe in Florenz, Rom und Neapel; in Firenze Santa Maria Novella, Roma Termini und Napoli Centrale halten nur Züge die dort enden/beginnen.

Nur schade, dass man bei diesem Verfahren einen Doppelumstieg hat. In Deinem Beispiel muss ich z.B. in Bern Ostermunidgen zuerst mal nach Bern (Hauptbahnhof) und dort nochmal auf meinen Wunsch-IC (z.B. nach Montreux) umsteigen. Dann halte ich lieber in Bern und steige dort ITF-konform um.

Macht denn ein sauberer Halbstundentakt wirklich noch Sinn? In vielen Aglomarationen hat man es nicht mehr nötig die Abfahrzeiten zu haben oder abzustimmen weil das Angebot schon sehr gut ist.

Klar, Tram, S/U-Bahn und Stadtbus fahren recht oft. Aber wie sieht's aus mit Umstiegen Fernverkehr-Fernverkehr?

Hochgeschwindigkeitszüge sollten nur in wirklich grossen Zentren halten, respekive auf solchen wo es sich lohnt. Genau an diesen Orten kann man umsteigen auf IR und Regionalverkehr.

Idealerweise stimmt das, und in diverse HGV-Staaten kann man das so machen. Nur schade, dass in Frankreich, Spanien und Italien der Regionalverkehr (IR, RE, RB) nicht so ausgedehnt ist wie in Deutschland. Vermutlich weil die dafür benötigte Moneten in die Rennbahnen betonniert wurden.
In Deutschland hat man zwar diesen Regionalverkehr aber dafür dann wieder nicht das HGV-Budget der Franzosen, Spaniern und Italienern; kommt noch dazu, dass man wegen der deutschen Siedlungsstruktur ein größeres HGV-Budget braucht um dieselbe flächendeckende Leistung zu haben als FR/ES/IT (in Frankreich liegen Lille, Paris, Lyon und Marseille auf einer Gerade, wo Berlin, Hamburg, Köln und München einen Viereck bilden).

Nachteil ist aber, dass das nur sinnvoll ist, wenn die Niederlande eine große IC200-Flotte hat. Die hat sie aber nicht. Ganz anders sah es in der Schweiz aus; als Bern-Olten in Betrieb ging, konnte die SBB sich auf eine große 200 km/h Flotte verlassen.

Was ja noch nicht ist kann aber noch werden. Es muss ja nicht sofort alles auf den Kopf gestellt werden.

1. Als Ende 80er die ersten deutschen Rennbahnen in Betrieb gingen, wurden die vor allem durch IC-Wagenzügen befahren. Der ICE 1 gab es noch nicht, aber wie Du sagst: was nicht ist, kann noch werden (und so geschah). Aber:

2. Als 2007 dann endlich die HSL-Zuid fertig war, gab es überhaupt kein Rollmaterial. Es kamen zuerst IC-artige Surrogatzüge. Die Fyras waren noch nicht fertig, aber was nicht ist, kann noch werden. Wir schreiben jetzt 2014 und die Surrogate fahren mangels Rennzüge immer noch. Ein solches Missgeschick möchte NS nicht nochmal erleben. Nicht umsonst hatte das Unternehmen sich beim Ausbau von Amsterdam-Groningen auf 160 km/h vmax beschränkt, denn nur so konnte NS eine vollständig verfügbare Flotte ab Tag 1 einsetzen.

Zuerst fahren, erst danach schneller fahren.


gruß,

Oscar (NL).

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Mit den neuen IC-Triebwagen wird alles besser !!

Trans-Europ-Express 2.0? Abwarten und TEE trinken!

Schienenstränge enden nicht an einer Staatsgrenze, sondern an einem Prellbock.


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