Netzwirkung bringt mehr als Schienenraserei. (Allgemeines Forum)

Oscar (NL), Eindhoven (NL), Donnerstag, 27.11.2014, 10:40 (vor 4039 Tagen) @ Felix
bearbeitet von Oscar (NL), Donnerstag, 27.11.2014, 10:42

Ist dieser Artikel hier schon mal verlinkt worden? Könnte Euch vielleicht interessieren.

Ich las den Artikel zuerst als "HGV-Züge machen die Schienen kaputt" aber es ging tatsächlich um die Netzwirkung.
Im Grossen und Ganzen bin ich mit dem Verfasser einverstanden. Dennoch gibt es einige Kritikpunkte.

Der Hochgeschwindigkeitseisenbahnverkehr wird oftmals als eine ökologische Alternative zum Luftverkehr gepriesen.

Das ist korrekt; nur schade, dass der Fliegerverkehr nur ein Bruchteil des Strassenverkehrs ist.
Der Flugverkehr wird weit überschätzt. Beim Strassenverkehr ist viel mehr zu holen. Und ja, mit dem ICE ist man schneller unterwegs als mit dem Opel. Leider wird die gewonnene Zeit ausserhalb des ICE-Netzes verbummelt, wo Opel & Co mit leicht verringerter Geschwindigkeit gut vorankommen.

Wie ich schon eher schrieb, ist (m)eine Reise Eindhoven-Frankfurt trotz Rennbahn K-F heute nicht wesentlich schneller als vor 20 Jahren. Die Stunde, die die Bahn mir mit K-F verschenkt hatte, ist an Bummeleien Eindhoven-Köln verloren gegangen. Ich brauche dort heute etwa 2,5 Stunden, wo mit 100 km/h Durchschnitt (und das schaffen wir in NL mit "normalen" Zügen) anderthalb Stunden machbar wären.

Einige dieser damaligen Verbindungen waren sogar schneller als heutige Verbindungen mit Hochgeschwindigkeitszügen.

Ich sage nur: Amsterdam-Köln... das ging damals nicht nur schneller, sondern auch und vor allem etwa stündlich (statt 6x pro Tag) und der Zug hielt auch noch in Duivendrecht und Emmerich, wo ICE International durchschleicht.

Es bringt einen zu jeder Zeit an jeden Ort und es macht viel mehr Spaß und ist weit interessanter mit der Bahn zu fahren als zu fliegen.

Der Verfasser vergisst, dass unser Leben in den 1970ern noch nicht so von Managern geprägt wurde. Damals konnte man sich die Zeit nehmen zu verreisen. Heute geht das nicht mehr: Tempo, Tempo, höher, schneller, weiter!

Ergebnis: Der Thalys ist zwei bis drei Mal so teuer wie der Étoile du Nord während er nur 25% schneller ist.

Wir sollen nicht vergessen, dass der Etoile Du Nord in seiner/ihrer Zeit nicht von langsamen Zügen behindert wurde. Die Trasse wurde so gewählt, dass es diese Behinderung nicht gab, oder langsamere Züge mussten dem EdN Vorfahrt schaffen.

Ein solches Verfahren ist heutzutage auf der Altstrecke Rotterdam-Amsterdam nicht mehr möglich.

Laut Deutsche Bahn fahren zwei Drittel der Fahrgäste in den Hochgeschwindigkeitszügen zwischen Köln und Frankfurt entweder zum Flughafen Frankfurt oder kommen von dort.

Klar, weil der Direktflug Amsterdam-New York Jan mehr kostet als ein Direktflug Frankfurt-New York plus Anreise Amsterdam-Frankfurt mit ICE International.
Das ist aber dem System Airline zu verschulden und nicht der Bahn.


gruß,

Oscar (NL).

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Mit den neuen IC-Triebwagen wird alles besser !!

Trans-Europ-Express 2.0? Abwarten und TEE trinken!

Schienenstränge enden nicht an einer Staatsgrenze, sondern an einem Prellbock.


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