Doch einige Parallelen zur Grippe-Epidemie 1918-1920? (Sammelthreads)

Bahngenießer, Samstag, 28.08.2021, 10:43 (vor 1562 Tagen) @ Barzahlung
bearbeitet von Bahngenießer, Samstag, 28.08.2021, 10:44

Ein Großonkel von mir, der schon seit über zwanzig Jahren tot ist, erzählte von der Grippe-Epidemie 1918-1920:

In seiner Straße gab es mehr Grippe-Tote als Opfer des ersten Weltkrieges. In jedem Haus gab es Grippe-Tote. Ältere waren zwar gefährdeter, doch auch unzählige andere waren betroffen.

Opernhäuser, Tanz-, Konzert- und Schauspielhäuser blieben lange geschlossen. Sonst gab es kaum Einschränkungen. Einzelhandel und öffentlicher Personenverkehr konnten nicht beschränkt werden, da es keine Alternativen gab. (Kaufhäuser und Selbstbedienungsläden waren noch nicht verbreitet.)

Weil es keine rettende Impfung gab, wurden die erste bis dritte Welle noch panisch und mit Interesse verfolgt. Anschließend wurden die Wellen als immer etwas weniger bedrohlich wahrgenommen und letztlich immer weniger verfolgt. Die Dramatik und Brisanz schlich sich einfach aus.

Erst ca. 1945 gab es den ersten Influenza-Impfstoff. Erst weit mehr als zehn Jahre später erkannte man die Notwendigkeit, den Impfstoff saisonal regelmäßig anpassen zu müssen, damit er wirksam blieb.

Immerhin behaupten gegenwärtig aber Virologen, das Coronavirus sei nicht so großen und schnellen Änderungen unterworfen wie das Grippe-Virus. Während der Grippe-Impfstoff der vorherigen Saison kaum noch wirkt, sei das bei Corona-Viren anders, da sich dort nur einzelne Eigenschaften und nicht gleich ganze Schubladen von Eigenschaften ändern.


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