Corona vom Bahnfahren: es klappt einfach nicht ... (Sammelthreads)

Der Blaschke, Bissendorf-Wissingen, Dienstag, 05.04.2022, 12:26 (vor 1343 Tagen) @ Administrator
bearbeitet von Der Blaschke, Dienstag, 05.04.2022, 12:30

Hallöchen.

Mittendrin statt nur dabei, das ist das Leben. Aber 3G - ich schaffe es nicht. Geimpft, getestet, klappt. Aber nicht: genesen. Weil ich nicht infiziert werde.

Da mußte ich heute das 2. Mal im Leben zu einem Corona-Test. Testfirma 1 versagte. Ich machte sogar einen Termin. QR-Code, alles hatte ich da. Aber dann: bitte gehen Sie zu unserer Filiale nebenan; wir hatten gerade einen Positivfall.

Also auf nach nebenan. Die Registrierung scheiterte erst, aber dann klappte es doch noch. Nun machten Ambiente und Personal nicht zwingend den Eindruck, dass es überhaupt je positive Ergebnisse ermittelt; sei's drum. In der Nase popeln, in 15 Min wiederkommen, Zettel mitnehmen, prima.

Ich watschele derweil zur Apotheke und genieße es, mit der Pseudo-Kreditkarte an jedem Automaten gebührenfrei Talers zu bekommen. Die Apotheke hatte meine Wunschprodukte nicht vorrätig, grrrrr, aber sie werden mit die heute noch bringen. Ich spotte, dass sie halt den falschen Großhändler haben; nicht den, für den ich fahre. Obwohl: beim letzten Mal hatten sie alle 6 Pillensorten da.

Dann zurück zum Coronatestzentrum. Man kann mein Ergebnis nicht finden. Die Registrierung auch nicht. Ich frage kurz nach, ob ich noch lebe. Warte noch kurz Nachforschungen ab. Aber dann gehe ich. Gibt ja reichlich Auswahl.

Zurück zur Apotheke erscheint mir günstig. Da sagt man mir, dass ich aber 20 Min warten müsse; neues Testverfahren. Nun, ich habe ja Zeit.

Beim Geburtsdatum nennen stelle ich zunehmend fest, dass ich alt werde: immer weniger Menschen wissen, dass der Tag mal Feiertag war; der Tag der deutschen Einheit (ja, mit kleinem d!). Heute wurde ich gefragt, welche Einheit man denn dann damals gefeiert habe. Jetzt kennt die Dame die Geschichte des Volksaufstandes 1953 in der DDR ...

Dann kommt das Testergebnis. Negativ! Total irre: die Verkäuferin schnappt sich einen Vordruck, füllt alles händisch aus, STEMPEL DRAUF. Fertig. Herrlich, wie früher. Wie beim Amt.

Nun, mit dem Wisch ging ich dann zum gebuchten Arzttermin. Danach einkaufen. Mit Maske. Die 1,5-L-Coke gab es für 99 Cent im Angebot. Und Schokolade auch. Leider war ich mit dem ÖPNV unterwegs; hamstern fiel also aus.

Immerhin fuhr der Bus zur Heimat pünktlich eine Minute vor meiner Ankunft an der Haltestelle ab und ich mußte 21 Min warten - der nächste hatte 2 Min Verspätung. Wenigstens darauf ist Verlaß.

Und nun sitze ich da. Ich habe vollbesetzte Pendlerzüge begleitet. Ich fuhr eine Nacht Aachen Hamm im bumsvollen einteiligen(!) RRX an einem CSD-Wochenende in Köln. Ich begleitete Schulkinder in vollen Bussen. Ich war im Nachtstern Hannover unterwegs. In der dortigen S-Bahn eh. Ich befragte Fußballfans. An der niederländischen Grenze war ich und selbst zu Inzididingsdahochzeiten in den Niederlanden; Hengelo, Enschede, Venlo. Von Kowelenz und Aachen bis Norddeich, Bremen, Braunschweig und Kassel. Ich fuhr durch einsamste Gegenden, wo auch Corona Thema sein könnte; durch Inzuc... äh dörfliche Gemeinschaft. Ich war in Großstädten. Im niedersächsischen Star-RE 1 von Norddeich nach Hannover und auch andersrum. Mit Ausnahme von vllt 2 Monaten immer on Tour. Aber ich habe nie Corona gehabt.

Also, Leute, dass Zugfahren potentiell tödlich ist: Nein, da bin ich der noch lebende Gegenbeweis.

Und auch sonst mache ich wieder alles richtig: Freunden gekündigt, Familie und Verwandtschaft rausgeworfen, keine Partys, Liebe nur zur Eisenbahn!


In dem Sinne also für Euch der Rat: Ticket kaufen und los.

Während ich Unke ahne, wie es mit mir endet: Corona wird für beendet erklärt, alle Maßnahmen werden dauerhaft beendet - und dann schlägt das Ding bei mir zu. In einer Zeitungszustellnacht. Ganz allein im Dunkelen unterwegs in der einsamen Vorstadt-Siedlung am Waldrand. Zack. Da lungert das Virus rum. Treffer. Schwaches Herz, zu fett, eh alles hinüber, rummmms, Endstadium, aus, Ende.

Aber das Ende dann am liebsten auf einer Zugfahrt. Die Coke gerade leer geschlabbert. Natürlich erst nach erfolgreicher Erhebung, sonst kostet es Malus. Die nette Schaffnerlady macht noch Herzmassage und Mund-zu-Mund-Beatmung. Einmal noch die Welt genießen, tief einatmen. Finito.

Aber wie immer bin in notorisch Optimist. Im Herbst kommt Corona mit vollster Wucht zurück und mit ihr auch diverse Maßnahmen. Dann falle ich nicht mehr auf. Und alles bleibt gut.

Schöne Grüße von jörg


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