Nachtrag (Sammelthreads)

Der Blaschke, Sonntag, 26.12.2021, 22:16 (vor 822 Tagen) @ Der Blaschke

Hey.

Den Satz wollte ich noch anhängen:

Es muss nicht ein Konsens der Meinung das Ziel sein, sndern es muss Konsens sein, welche Vorgehensweise als allgemeinverbindlich von jedem akzeptiert wird.

Wenn jetzt auch hierzulande der Muezzin rufen darf, dann stört das welche. Andere betrachten es als Gleichberechtigung. Andere empfinden Glockengeläut als störend, während andere es als Ausdruck unseres christlichen Glaubens für selbstverständlich halten. Konsens in der Meinung wird es da niemals geben.

Aber eine Stelle muss es schlussendlich bestimmen und alle müssen das akzeptieren.

Aber wem vertrauen die Menschen? Gerade gab es erst eine Studie dazu. Parteien liegen irgendwo bei 20%. Das Problem: Parlamente verlieren auch dramatisch an Vertrauen. Und das kann jeder für sich selbst beantworten: wer schaut heute einer Parlamentsdebatte zu? Wen interessieren die? Wer kennt denn seine Abgeordneten für Bundestag/Landtag/Kommunalparlament?

Wem vertraue ich also - und wer sagt also, wo es langgeht? Günther Jauch? Hansi Flick? Oder doch Bundespräsident Steinmeier? Christian Drosten? Luisa Neubauer? Anna Will zusammen mit Markus Lanz? Oder dem, den ich für das jeweilige Thema kompetent halte? Aber wer bestimmt und beschließt dann die Umsetzung und gießt das in Gesetze und Vorschriften? Lassen wir jede Woche die Bürger abstimmen? Selbst das müßte aber vorher wer beschließen.


Das war früher übersichtlich. Es gab 3 Fernsehsender, eine örtliche Tageszeitung, ein paar überregionale Tageszeitungen mit klarer politischer Richtung und als Wochenmagazine Stern und Spiegel. Das Parlament war tatsächlich noch Kern der Meinungsbildung. Und Herbert Wehner durfte den Abgeordneten Wohlrabe noch mit "Übelkrähe" anreden (was wäre da heute los ... - von wegen früher waren die Sitten anständiger ...).

Heute haben wir YouTube, Facebook und Co., hunderte Fernsehkanäle mit ebensovielen Talkshows; jede Dorfzeitung kann ich in der ganzen Welt lesen und jeder kann sich weltweit öffentlich äußern; früher gab es nur den Leserbrief in der örtlichen Tageszeitung, wo jeder wußte, das ist die Rubrik für 'Querdenker'.

Halten wir also fest: das Problem ist nicht eine Spaltung oder eine Meinungsvielfalt - das Problem besteht darin, wie wir mit all den neuen Möglichkeiten eine Lösung finden, trotzdem zusammen zu leben und dafür gemeinsam Regeln und Vorgehensweisen zu finden!


Schöne Grüße von jörg


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