Also ich finde das eigentlich ur spannend (Sammelthreads)

J-C, In meiner Welt, Donnerstag, 13.05.2021, 00:37 (vor 1676 Tagen) @ sfn17

Man lernt vor allem wenigstens etwas über den Sinn und Zweck der Maßnahmen. In vielen Details habe ich einfach besseres zu tun, als mich damit zu befassen. Aber die Frage ist immer, warum macht man die Maßnahmen und wie gut kann man diese halten?

Eine Maske ist nie allein zu sehen, sondern im Bündel mit anderen MAßnahmen - Abstand, Hygiene, Testen, etc.

Es kann zum Beispiel ganz gut sein, dass man auch ganz ohne FFP2-Maskenpflicht auskommt, wenn man bei anderen Komponenten, etwa dem Contact Tracing richtig gut ist, sodass das Risiko eh sehr gering ist.

Ziel ist es bei den Maßnahmen nie, den Babysitter zu spielen. Oder den Senpai, der von oben herab dir die Welt erklärt. Nein, es geht darum, einen Rahmen zu setzen, innerhalb dessen jede Person sich einerseits halbwegs sicher bewegen kann und anderseits möglichst viele Freiheiten für sich bewahrt. Es gibt sehr sehr viele Möglichkeiten und Variationen, das umzusetzen. Inseln wie Australien konnten erfolgreich die Maßnahme, harter Cut und dann sehr weitgehende und dennoch gefahrlose Freiheit schon vor der Impfung durchsetzen.

Das ist uns bislang nicht gelungen und ich würde auch nicht dem nachtrauern wollen, sondern lieber schauen, wie wir weiterkommen.

Also ganz konkret: wenn die rechtliche Lage dazu führt, dass so viele wie möglich die Maske tragen, ist das sehr gut. Die Regierung kann hier die Hürde aushebeln, wo es schwierig wäre, von sich aus die Maske zu tragen. So verstehe ich den Hintergrund des ganzen. Durch die Mutationen ist eben ein entsprechend engmaschiges Paket eine gute Idee.

Jede einzelne Maßnahme wirkt im Gesamtkontext und hat einen guten Zweck.

Das heißt aber nicht, dass die Welt untergeht, wenn es Ausnahmen gibt. Im Gegenteil, weil die MAskenpflicht nur ein Teil des ganzen ist, werden die paar Ausnahmen und nicht Einhaltungen nicht den Untergang des Abendlandes herbeiführen. Man sieht ja an den Fallzahlen und Hospitalisierungen, die jetzt heruntergehen, dass auch trotz der Ausnahmen und Verweigerer wir in die richtige Richtung gehen.

Ein Lockdown ist auch kein Allheilmittel, sondern nur eine Maßnahme, wenn akuter Handlungsbedarf besteht und keine gelinderen Mittel dazu in der Lage sind, Herr der Situation zu werden.

Und trotzdem kann man während des Lockdowns einen starken Anstieg erleben, wo man zum äußersten greifen muss, um die Kontrolle zurückzuerlangen - siehe Tschechien.

Um jetzt zum Thema zurückzukommen, ich wette, dass ich trotz meiner wöchentlichen Aufenthalte im WARS mich bis zur Impfung bester Gesundheit erfreuen werde. Ich versuche, weitestgehend, meine Risiken zu reduzieren, aber werde sicherlich es mir nicht nehmen lassen, dennoch ein ausgeglichenes Leben zu führen. Also ohne Paranoia, ohne übertriebene Vorsicht.

Ich bin immer der Typ, der es nicht ausstehen kann, wenn Bilder von Personen in ihren Wohnungen mit Maske gezeigt werden, die aus dem Fenster sehnsüchtig starren, als ob sie nicht einfach mal rausgehen könnten. Das ist das Zeug, das ich nicht sehen will. Das macht einen irgendwann kaputt und kann einen schlechten Einfluss ausüben.

Also machen wir uns nicht zu viele Gedanken. Das Leben ist irre gefährlich und endet immer tödlich. Auf die eine oder andere Art. Wie man damit umgeht, das muss man lernen.

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Umwege erweitern die Ortskenntnis ~ Kurt Tucholsky


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