Vorurteile aufwärmen (Sammelthreads)

Christian_S, Montag, 19.10.2020, 13:51 (vor 1279 Tagen) @ heinz11
bearbeitet von Christian_S, Montag, 19.10.2020, 13:52

Wenn die Hygieneregeln eingehalten werden, ist das größte Risiko schon gebannt. Die Teilnehmerzahl ist dann nicht mehr so entscheidend.

Kommt drauf an. Je mehr Teilnehmer, desto mehr potenziert sich das Ansteckungsrisiko, wenn auch auch nur ein Infizierter darunter ist. Deshalb gibts ja die Teilnehmerbegrenzungen auf eine bestimmte Zahl, meist irgendwas zwischen 20 und 50, in vielen Ländern dieser Welt.
Aber natürlich hast Du grundsätzlich recht, bei der Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln fängt es an, das ist schonmal das A&O.

Na, da muß man schon etwas differenzieren. Das die Eichsfelder deutlich religöser sind, ist unbestritten. Und auch die Widerspenstigkeit gegen behördliche Vorgaben dürfte etwas höher sein. Aber die Situation in Israel ist nochmal eine deutlich andere. Zum einen sind die religiösen Bindungen stärker und zum anderen meinen sehr viele ultraorthodoxen Juden, Sonderregelungen für sich beanspruchen zu dürfen, auch und gerade in Bezug auf die Staatsräson.

Naja, das ist aber auch zu pauschal. Die Teile der Gesellschaft, die streng religiös sind und bei denen die Bereitschaft auf Verzicht zu Feierlichkeiten, Traditionen, religiöse Lernsitzungen etc eher klein ist macht nur einen Bruchteil der Bevölkerung aus, das sind nicht mal 15%. Die übrigen israelischen Juden sind eher unreligiös oder zumindest nicht orthodox, da fällt schonmal einiges an diesen Dingen weg.
Was aber wiederum hinzu kommt sind große Teile der arabischen Bevölkerung, bei denen es ähnlich ist. Fast jeden Tag finden in arabischen Städten und Dörfern Hochzeiten, Beerdigungen etc statt und dort ist es ebenfalls traditionelle Verpflichtung, das nahezu das ganze Dorf daran teilnimmt. Ein muslimischer Kollege von mir hatte im Sommer eine Woche, wo er jeden Abend zu einer Hochzeit musste ...


Fast alle Pfarreien, die ich kenne, setzen die Hygienekonzepte straff durch, notfalls auch per Hausrecht. In anderen Regionen als Mitteldeutschland muß man sich vorher sogar verbindlich anmelden und kommt ohne Bestätigung nicht in den Gottesdienst hinein. Nicht zu vergessen, daß die beiden großen Kirchen bereits einige Zeit vor dem Lock down das Verbot von Gottesdiensten und ähnlichen religiösen Feiern sowie Gesangs- und Blasinstrumentverbote verfügt haben.

Wenn es so umgesetzt wird und auch die Pfarreien Verantwortung übernehmen, ist es ja gut so. Aber gerade die verhältnismäßig hohen Zahlen im Eichsfeld zeigen, das es dann wohl doch nicht überall so ernst genommen wird.


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