Neigezug mit Lokomotiven (Allgemeines Forum)

Colaholiker, Frankfurt / Hildesheim, Freitag, 04.05.2018, 13:57 (vor 2204 Tagen) @ gnampf

Da bin ich völlig bei dir, der Vektor in dem die Kraft auf die Schiene wirkt mag sich durch den veränderten Schwerpunkt zwar auch was verschieben, aber aus Sicht der Technik sehe ich da auch nicht das Problem.

Der verschobene Schwerpunkt dürfte insgesamt wenig ausmachen.

Wobei man da ja bei der Schiene wohl teils auch versucht die Überhöhung zu reduzieren und dafür durch zu kippeln. Gibt der Infrastruktur dann halt auch stärker was auf den Deckel.

Bei der Schiene hat man halt das Problem, daß die Geschwindigkeit 0 in einer überhöhten Kurve als normaler Betriebszustand auftreten kann (Scheißgefühl!), während bei Achterbahnen die Geschwindigkeit an jeder Stelle innerhalb eines gewissen bekannten Fensters liegt. Planmäßige Halte in geneigten Kurven sind dort nicht vorgesehen.
Das, und die fehlende Sicherung des selbstverladenden Stückguts, ergeben nun mal eine Limitierung der maximalen Kurvenüberhöhung, die man bauen kann. Eine optimal ausgeformte Kurve wie bei einer gut berechneten Achterbahn wäre deutlich besser fürs Material... ;-)

Als "Komfort" bezeichne ich es, wenn es nicht der Sicherheit dient.

Da der Zug auch ungeneigt nicht entgleisen würde, dient es dem Komfort.
Ich bezweifle, daß durch die höhere ungeneigte Querbeschleunigung signifikant Objekte (belebt oder unbelebt) rumfliegen würden. Mich hat es im Zug übrigens nur einmal von den Füßen gehauen, allerdings war es nicht mal eine Kurve, sondern eine Weiche und ich war gerade in der Übergangsphase zwischen aufrecht stehend und auf dem Klo sitzend. (Festhalten will man sich da ja nicht). Wenn man jetzt bedenkt, daß im ICE 1 die Einmannabteile quer zur Fahrtrichtung sind, kann sich den Ausgang ausmalen. Neigetechnik hätte angesichts des nur kurzen, aber nicht minder heftigen Querimpulses keinen Unterschied gemacht. Seitdem weiß ich: Kein Klobesuch am Abzweig Himmelsthür.

Zur Sicherheit gehört neben der Sicherheit der Fahrgäste, die es nicht durch den Wagen werfen darf, eben auch die Bedienungssicherheit beim TF.

Bei normaler Streckenfahrt sitzt der Tf an seinem Arbeitsplatz und hat (bei halbwegs zeitgemäßen Fahrzeugen) die wichtigen Bedienelemente in Griffweite. Stehende Bedienung kenne ich höchstens bei Zugbeobachtung am Seitenfenster bei der Abfahrt.

Über "Komfort" geht es hinaus, sobald eben eine Gefahr bestünde wenn man die gleiche Geschwindigkeit ohne Kippeltechnik fährt.

Besteht diese wirklich?

Angesichts der durch die maximale Querkraft auf die Spurführung limitierte Kurvengeschwindigkeit nicht dran glaubende Grüße
der Colaholiker

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