Neigezug mit Lokomotiven (Allgemeines Forum)

gnampf, Freitag, 04.05.2018, 10:22 (vor 2205 Tagen) @ Alphorn (CH)

Reduziert wird die Länger der Triebköpfe, nicht des Zugs. Also keine Kapazitätseinschränkung.

Naja, die Triebköpfe sind ja nicht so lang weil man sich dachte "wir haben gerade noch was Blech übrig, klöppeln wir doch noch was dran". Technischer Fortschritt wird zwar vermutlich durchaus eine Verkleinerung der Komponenten zulassen, und auch die Reduzierung vom Gewicht, aber durch das geringere Gewicht auch wieder die Traktion verringern, etc.

Die Loks müssen nicht neigen, daher muss auch nichts mehr eingespart werden. Siehe SJ X2000.

Auch der Zug muss sich nicht neigen ;-) Siehe IC.

Der SJ X2000 hat 8 Grad Maximalneigung und ist ein vollwertiger Neigezug. Der Lokführer braucht nur einen Sitz mit mehr Seitenhalt; die Beschleunigungen liegen immer noch kalr unter dem, was bei Autos auftreten kann.

Auto ist aber kein Vergleich. Im Auto hast du einen rein sitzenden "Arbeits"platz, dessen Sicherheitseinrichtungen alle durch die Füße bedient werden, und bei dem dazu noch keine Geschwindigkeitsvorgabe existiert. Beim TF hingegen hast du einen sowohl sitzend als auch stehend nutzbaren Arbeitsplatz, dessen Notfalleinrichtungen händisch genutzt werden müssen. Dazu noch Geschwindigkeitsvorgaben, die natürlich nicht eingehalten werden können wenn es das Sicherheitsgefühl verlangt... was aber dann wohl Auswirkungen auf den Arbeitsplatz haben wird.

Zusammenfassend: Ein Neigezug mit Lokomotiven wäre definitiv auch heute noch möglich. Ob wirtschaftlicher als ein Neige-Triebzug ist eine andere Frage. Nur wird die Frage wohl bald hinfällig sein: Momentan sieht es sogar in der Schweiz danach aus, als würden keine weiteren Neigezüge mehr beschafft.

Technisch? Bestimmt. Sicherheits- und arbeitsrechtlich wäre ich mir da eben nicht so sicher.


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