Alternativen zur Lastschrift gibt es aber (Allgemeines Forum)

kater_k, BBRN, Dienstag, 14.03.2023, 10:39 (vor 14 Tagen) @ gnampf
bearbeitet von kater_k, Dienstag, 14.03.2023, 10:44

Man könnte auch einfach die regelmäßige Zahlung des Abos per Kredit- bzw. Debitkarte (Visa, Mastercard etc.) oder ggf. auch per PayPal (auch die bieten so etwas an) ermöglichen.
Ich wäre bisher auch davon ausgegangen, dass manche Verkehrsunternehmen das tun werden.


die regelmaessige Zahlung per Kreditkarte duerfte aehnlich unsicher sein wie die per Lastschrift, da es bei Kreditkarten meines Wissens nach keine Dauerberechtigung gibt, sondern die Folgeeinzuege dann eben ungesichert und somit ohne Garantie ablaufen. Es ist da ja nicht mehr klar ob dein Einverstaendnis vorliegt. Bei Debitkarten noch schlimmer, da hier die Buchung eh nur ausgefuehrt wird wenn Deckung besteht.

Im Prinzip gibt es zwar Recurring Payment Authorization Forms, die Händler recht effektiv vor Chargebacks schützen können (die unterschreibt man z.B. bei diversen Abos in den USA). Allerdings erhöhen diese auch den bürokratischen Aufwand und ob diese in der EU so zulässig sind, ist mir ebenfalls nicht bekannt.

Aber mal aus der Praxis: Ich halte das Problem weder bei Kredit- noch bei Debitkartenzahlungen für besonders groß. Als SaaS-Anbieter (für Privat- und Geschäftskunden) bieten wir u.a. wiederkehrende Zahlungen über Debit- und Kreditkarten und PayPal an. Die Monatspreise liegen je nach Produkt im zwei- bis dreistelligen Bereich. Bonitätsprüfungen führen wir nicht durch, denn diese sind nicht weltweit verfügbar, kosten viel Geld und Zeit, und sind auch kein hundertprozentiger Indikator.

Nach einer fehlgeschlagenen Zahlung (inklusive Chargebacks) haben Kunden 14 Tage Zeit, die Kartendaten zu aktualisieren (und ggf. je nach Bank den 3-D-Secure-Prozess noch einmal zu durchlaufen). Danach wird der Zugang abgestellt. Diese tatsächliche Ausfallrate ist so gering, dass es sich nicht lohnt, überhaupt über Folgeprozesse nachzudenken, um die zwei Wochen Abogebühren irgendwie einzutreiben.

Theoretisch kann ein Chargeback (je nach Netzwerk) zwar mehrere Monate nach einer Transaktion erfolgen, praktisch kann ich mich nur an einen einzigen derartigen Versuch in den letzten Jahren erinnern. Unberechtigte Chargebacks sind bei Debit- und Kreditkarten auch eine deutlich schlechtere Idee als die Rückgabe einer Lastschrift, denn der Händler bekommt hier Gelegenheit zur Stellungnahme.

Es gibt natürlich auch Dienstleister, die einem den Implementierungs- und Verwaltungskram abnehmen können (Paddle z.B. wird häufig von kleineren Unternehmen genutzt), die sind auch für kleinste Verkehrsunternehmen zugänglich.

Insofern würde ich mir wünschen, dass es neben dem Lastschriftverfahren noch die o.g. Zahlungsmöglichkeiten für Menschen mit schwacher Bonität gibt.

Letzten Endes sind das aber alles hausgemachte Probleme, die man einfach hätte vermeiden können, wenn man denn gewollt hätte. Ohne den Zwang zum Abo hätte man Tickets ziemlich problemlos mit so ziemlich jeder Zahlungsart zum Sofortkauf anbieten können.


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