Realitäten und Interessenkonflikte (Allgemeines Forum)

Re 8/12, Winterthur, Freitag, 03.12.2021, 17:56 (vor 846 Tagen) @ Aphex Twin

... weil jeder in der Realität lebende weiß dass solche vollkommen unrealistisch sind? ... wird das wohl seinen Grund haben.

Du scheinst in einer Realität zu leben, in welcher alternativlose Entscheidunngen vorherrschen - ich hingegen in einer, die von Interessenkonflikten und Güterabwägungen geprägt ist. Bei Trassierungsfragen stehen sich typischerweise gegenüber:
- gesetzlich geregelte Naturschutzinteressen (meistens verhandelbar bei 'überwiegendem öffentlichem Interesse')
- übergesetzliche Ansprüche an den Natur- und Lärmschutz
- Kimapolitik
- Staatshaushalt
- vermutlich auch: Geschätftsinteressen

NIMBY-Anliegen hatten in solchen Abwägungen in letzter Zeit einen hohen Stellenwert. Ich könnte mir vorstellen, dass der Trend sich auch wieder mal wenden könnte, zumal gerade jetzt die Schattenseiten von graswurzelbewegter Esoterik in breiten Kreisen als Problem wahrgenommen und diskutiert werden. Vor allem aber hat sich die Brisanz des CO2-Ausstosses deutlich verschärft. Das kann und darf nicht ohne Einfluss auf Trassierungsentscheide bleiben, wenn man in Rechnung stellt, welche Mengen an CO2 auf die Betonproduktion zurückzuführen sind. Will die Bahn als Lösung für die Klimakrise glaubwürdig bleiben, so hat sie hier sicher noch eine Hausaufgabe zu erledigen.

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