u.a. anwaltliche Beurteilung (Allgemeines Forum)

chriL999, Samstag, 04.02.2023, 16:33 (vor 1039 Tagen) @ Matze86

Es ist im Prinzip mehr als offensichtlich, dass eine von DB-Fernverkehr betriebene Lounge für Reisende mit einem gültigen Ticket am Tag der Inanspruchnahme konzipiert ist - vor und nach einer Reise.

Dass das in gewisser Weise 'missbraucht' wurde trifft ebenso zu: Aus eigener Erfahrung heraus die immer gleichen Leute mit viel Tagesfreizeit: Ob nun der Rentnerstammtisch ab ca. 14:30 Uhr mit Blickkontakt zum Empfang, die abendlichen "GEMA-Gespräche" am Laptop, die Durchführung von "Vorstellungsrunden" mit Getränkeangebot, der Ausfüller von vielen FGR-Formularen (immer mit Blick auf den LED-Monitor an der Wand) usw. Oder eben das Pärchen mit dem so großen Altersunterschied, das sich dann (betrunken am Sonntag) nicht mehr so ganz regelkonform verhielt. Oder auch das Paar mittleren Alters mit Nachwuchs sonntags völlig erholt und ohne jegliches Gepäck (ggf. Kinderwagen) zur immer gleichen Uhrzeit: Das waren einfach keine Reisenden - obwohl beide jeweils den Comfort-Status innehatten.

Trotzdem geht es bei diesen Änderungen doch eher weniger um Emotionen und individuelle Wünsche. Eine rein rechtliche Betrachtung hat Hr. Dr. Böse ja schon öffentlich im Internet abgegeben (inkl. einem Musterschreiben):

https://www.drboese.de/blog/deutsche-bahn-verandert-loungezugangsregeln-fur-bahnbonus-s...

Er geht davon aus, dass diese erhebliche Einschränkung der Statusvorteile rechtswidrig ist:
Die Bahn schreibt selber "Die Statuslevel haben eine Gültigkeit von 12 Monaten".
Zumal es sich gerade nicht um geringfügige Änderungen handelt.
Natürlich kann die Bahn Kunden kündigen, hier gilt aber eine 12-Monats-Frist, gemäß Ziff. 8.3. der Programmbedingungen.
Zumindest die Vorankündigungsfrist von acht Wochen wurde nicht eingehalten, Nicht-Platinkunden haben zudem von der Bahn selbst noch keine Mail erhalten.

Der Anwalt rät zu einem Widerspruchsschreiben (7-Tage-Frist) und ggf. zu einer Feststellungsklage.

Gab es mal in der 1. Klasse Personalknappheit, so haben sich einige praktisch immer die Getränke am Zapfhahn und die Zeitungen aus dem Comfort-Bereich geholt. Diese Dauernutzer haben sich auch gerne nur auf die eher unbeliebten Plätze im Fensterbereich gesetzt. Bei drohender Überfüllung im Premiumbereich hat man sich (bereits satt gegessen) einfach freiwillig für eine halbe Stunde in den Comfort-Bereich gesetzt (oder die Empfangsdame unterhalten) - bis wieder genügend Plätze frei wurden usw.


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