Ähnlich sinnvoll wie der Lounge Zugang einer arabischen Flug (Allgemeines Forum)

GUM, Freitag, 26.08.2016, 09:53 (vor 3391 Tagen) @ VT_601
bearbeitet von GUM, Freitag, 26.08.2016, 09:54

Meine 1. Anfrage

Kommt die 2. Person in die 1. Klasse Lounge rein wenn diese keinen Comfort Status hat, während die 1. Person zusätzlich den Comfort Status hat. Achtung: beide Personen stehen auf EINER 1. Klasse Sparpreis Fahrkarte.


1. Antwort

Hallo Gottfried, der Platz im 1. Klasse-Bereich ist sehr begrenzt. Fragen Sie daher bitte nett in der DB Lounge nach. Weiterhin steht der reguläre Bereich in der DB Lounge zur Verfügung.

Meine 2. Anfrage

Leider muss ich immer wieder feststellen das nicht jeder Mitarbeiter der Bahn auf dem aktuellen Wissensstand ist.

Daher hätte ich gerne eine offizielle Antwort der Bahn die ich ggf. einem Mitarbeiter in HH unter die Nase halten kann.

Von daher ist ihre Antwort alles andere als befriedigend. Ich wüsste es daher sehr zu schätzen, wenn Sie mir eine verbindliche Antwort auf meine Frage geben könnten.

2. Antwort

Wir haben jetzt noch einmal nachgehakt und auch eine Antwort vom Fachbereich erhalten. Also in dem Fall muss die mitreisende Person draußen bleiben. :-(

Herzlichen Dank dafür!

Wie ich so eine Reaktion finde lässt sich mit forentauglichen Worten nicht wirklich beschreiben. Habe jetzt erst einmal einige Reisen nach HH storniert und werde diese in der Luft absolvieren.


Ich hätte mir da echt eine andere Reaktion der Bahn gewünscht. Z.B. das man die 1. Klasse Lounge in HH entsprechend vergrößert. Natürlich kann man geteilter Meinung über den Sinn von einer Lounge Bahn Bereich und einer 1. Klasse Lounge im besonderen haben. Grundsätzlich würde ich mich über ein paar positive Alleinstellungsmerkmale der Bahn sehr freuen OHNE das diese die Bahn im Laufe der Zeit wieder abschafft.

Meine drei Beobachtungen dazu:
1.) Wie in manchen anderen Großunternehmen auch zeigen sich inzwischen die Spuren einer verfehlten Einstellungspolitik. Wo "Führungs"positionen nur nach Absolvieren eines Bewertungstages und bei Vorliegen ganz bestimmter psychologischer Merkmale erreichbar sind, geht ein Teil des gesunden Menschenverstandes verloren.

Von Fachkompetenzen wie kaufmännischem Denken ganz zu schweigen. Insbesondere auch wenn die entscheidenden Übungen am Bewertungstag darauf ausgerichtet sind, realitätsferne Szenarien eines Gegeneinander arbeitens anstatt des gemeinsamen Weiterentwickelns des Unternehmens abzuarbeiten.

Im Endeffekt kommt es dann zu einem ziemlich homogenen Mitarbeiterstamm, der oftmals zu wenig Kreativität hat.

2.) Bei reiner Kostenbetrachtung wird die Serviceelastizität der Nachfrage überhaupt nicht beachtet. Spare ich als Unternehmen 4-9 Euro pro Kunden ein, dann wird das in der Kostenrechnung sofort sichtbar. Aber die abgewanderten Kunden zu erkennen ist auch mit einem komplexen Algorithmus nur schwer visualisierbar. Dort verliere ich dann aber Hunderte Euro Umsatz und Deckungsbeitrag. Dein Beispiel des Luftverkehrs ist da sehr deutlich.

3.) Von anderen Branchen lernen: Eine ähnlich blödsinnige Idee hatte eine arabische Fluggesellschaft nach einem Lounge-Umbau. Mehr Quadratmeter, mehr Service. Aber bitte nicht zu viel benutzen.

Allerdings bietet die Fluggesellschaft nicht alle Reiseklassen an alle Zielorte an. Wer also aus Deutschland beispielsweise in der Ersten Klasse an den Umsteigeort reiste und dort nur noch in Business oder Economy trotz hohem bezahlten Anschlußflugpreis weiterbefördert wurde, der.....

Du kannst es Dir vorstellen: Wurde der Lounge verwiesen. Gab einen ziemlichen Aufschrei in den entsprechenden Foren.

Grundsätzlich halte ich die Reaktion der Bahn für ziemlich asozial, wenn man sich vorstellt das ein Familienvater mit Komfort Status in die 1. Klasse Lounge rein kommt, die Frau mit Kinder aber nicht.

Das ist auch asozial. Ähnlich wie einem einmal 1. Klasse Reisenden Japaner den Zugang zu verweigern.

Dieses Problem wird in Arbeitsanleitungen anderer Branchen viel eleganter gelöst: Bei Stammkundenverbindungen wird nicht nach dem Deckungsbeitrag einer einzigen Transaktion entschieden, sondern die Gesamtverbindung betrachtet.

Einfach echt klasse so eine Reaktion. Wie diese wohl allgemein ankommen wird........

Die Reaktion wird sein: Unverständnis.


Werde in jedem Fall noch eine Anfrage über die Komfort Hotline starten.

Unbedingt.

Meine Empfehlung für die Bahn: Gel in die Haare schmieren und öffentlichkeitswirksam zurückrudern. Man kann ja Einiges schreiben: Von exorbitanter Nachfrage überrascht, kurzfristige Lösung zur Aufrechterhaltung des Serviceniveaus, Suchen dringend nach alternativer Lösung.....

Soo schwierig ist das ja auch nicht.

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