Jahreskarte oder Monatskarte? (Sammelthreads)

Altmann, Samstag, 13.02.2021, 09:26 (vor 1764 Tagen) @ GUM

Hallo Altmann,

die Frage ist doch, ob der Kunde wirklich gezwungen wurde eine Jahreskarte anzunehmen.

Oder ob es nur um das Realisieren von soundsoviel Wochen Rabatt geht?

Ja, das stimmt natürlich. Aber da Pendler selten Geld zum Verschenken haben, und man wohl vor einem Jahr nicht davon ausgehen konnte, dass der Bahnverkehr weitgehend eingestellt wird - warum hätte jemand das anders machen sollen? Natürlich hat jeder eine Jahreskarte.


Oder ging es um den erweiterten Geltungsbereich gegenüber einer Streckenkarte.

Also ich bezieh mich mal hier (als Beispiel) auf die Strecke Amstetten-Wien (wo früher mal täglich hunderte pendelten). Hier die Preise (exkl. innerstädtische Öffis) zum Vergleich:

VOR Monatskarte € 171,50 p.m.
Österreichcard Jugend € 1.154,- p.a.
Österreichcard Classic € 1.944,- p.m.

Daher hat jeder, der von Amstetten nach Wien pendelt, eine Österreichcard (wenn er mit ÖBB pendelt). Außerdem ist in der ÖC auch noch die Nutzung innerstädtischer Bahnen inkludiert, sodass man sich mglw. auch noch die Jahreskarte für Wien spart (weitere € 365,-).

Du siehst also, dass sogar eine ÖC Classic letztlich billiger ist als 12 Monatskarten, noch krasser schaut ´s natürlich für jüngere Mitmenschen aus.


Abgesehen davon müsste doch die Österreich Card ab dem 7. Monat kündbar sein?

Ja, stimmt. Kostet aber natürlich auch Geld, und macht nur Sinn, wenn man halt wirklich aufs Auto umsteigt. Und ich weiß auch nicht, ob jeder diese Möglichkeit kennt!?


Deshalb kann ich den Vorwurf
des "Kassierens" nicht so sehen.

Es ist schließlich auch eine Wette des Kunden darauf, dass sich das eigene Reiseverhalten nicht ändert.

Okay, ja. Aber wer hätte vor nem Jahr ... Und das Reiseverhalten hat sich ja nicht geändert (oder nur indirekt), geändert hat sich der Fahrplan.

Dann, sobald das Geld in der Kassa ist, dünnt man den Fahrplan auf nen 120-Minuten-Takt aus. Was für Pendler natürlich unbrauchbar ist, daher ist jeder (mit Jahreskarte in der Tasche) gezwungen, mit dem Auto zu pendeln.

Sowohl Pendler, als auch das Verkehrsunternehmen können nichts dafür. Stelle Dir mal Finanzabteilung bzw. Buchhaltung vor, die sieht, wie das Geld weniger wird.

Ja, schon richtig. Aber das Ausdünnen des Fahrplans führt nur zu gar keinen Fahrgästen im Zug. Die Pendler fallen so weg, und wer fährt dann noch? Touristen gibt ´s keine.

Und dann beklagen die EVUs die mangelnde Auslastung der Züge und fordern Geld vom Staat.


Das ist eine interessante Diskussion, ob denn der Staat durch verschiedene Anordnungen und neue Regeln nicht ein teilweises Gewerbeverbot für viele Branchen erlassen hat.

Ja, stimmt. Aber natürlich hat sich der ÖBB-General da beim Finanzminister unbeliebt gemacht, wie er in der PK groß die Gewinne der ÖBB 2020 gepriesen hat. Dass da dem Finanzminister die Galle hoch kommt (in Zeiten wie diesen, wo ganz Österreich am Boden liegt - wir hatten in den letzten 3 Monaten den größten BIP-Einbruch aller EU-Länder), und seine Lust auf weitere Subventionen überschaubar ist, muss man auch verstehen.


Der Schlüssel dafür liegt in Wuhan, bei demjenigen Mensch oder Tier, der/das Patient 0 angesteckt hat.

Liebe Grüße

GUM

Liebe Grüße zurück

Gerry


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