Keine Notvergabe bei positiver Bilanz? (Sammelthreads)

J-C, In meiner Welt, Dienstag, 09.02.2021, 19:53 (vor 1768 Tagen) @ J-C

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Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) lies eine Verlängerung und damit weitere Staatshilfen am Rande einer Pressekonferenz am Dienstag weiter offen. Er meinte aber: „In einer Phase der Öffnungen hätte niemand Verständnis, wenn jetzt die Intervalle ausgedünnt werden. Es gibt auf Fachebene im Finanzministeriums Nachfragen, weil Aussagen des ÖBB-Chefs im Raum stehen, dass das Staatsunternehmen letztes Jahr Gewinne gemacht hat. Deswegen ist vom Finanzministerium auf fachlicher Ebene zu hinterfragen, ob es notwendig ist, einem Staatsunternehmen, dass Gewinne gemacht hat, weitere Covid-Hilfen zur Verfügung zu stellen. Diese Fragen müssen auch im Sinne der Steuerzahler geklärt werden. Und das ist der aktuelle Status“, so Blümel.

Für diese Erkenntnis brauchte es einen Monat und besonders sinnig klingt das nicht, denn natürlich wird das Unternehmen der ÖBB mit Staatsgeldern finanziert, bei Bestellungen der Länder, bei Bestellungen des Fernverkehrs. Und ja, man machte auch Gewinne. Trotzdem hat man da nicht den Sinn hinterfragt, noch dazu wird über die WESTbahn, welche jetzt wirtschaftlich zu leiden hat und ganz sicher nicht ohne staatliche Stützung die Verlust so leicht wegsteckt, auch einfach mal kein Wort verloren. Wenn Herr Blümel die ÖBB nicht mag, könnte er auch einfach vorschlagen, nur bei der WESTbahn zu bestellen, darüber wird aber natürlich kein Wort verloren.

Die Weststrecke lohnt sich in der Corona-Zeit nunmal nicht in dem Ausmaß eigenwirtschaftlich zu betreiben, wie es sonst der Fall wäre. Und ohne Notvergabe wird das Modell der gegenseitigen Anerkennung der Fahrkarten eher schwierig. Aber das kann ja Herr Blümel nicht wissen, schätze ich mal.

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Umwege erweitern die Ortskenntnis ~ Kurt Tucholsky


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