Ja, mehr Wettbewerb tut not - und nicht eine Staatsbahn! (Allgemeines Forum)

Alibizugpaar, Köln (im Herzen immer noch Göttinger), Montag, 14.09.2020, 12:01 (vor 1292 Tagen) @ Der Blaschke

Leider nur werden ja derzeit wieder eher die Rufe nach einer Art Staatsbahn lauter. Ganz als ob DB und DR nicht jahrzehntelang bewiesen haben, dass das System nicht funktioniert.

Wobei die Bundesbahn des Jahres 1980 auch alles im dichten Takt von 4 bis 24 Uhr gefahren hätte, was ihr der Staat/die Länder bis ins letzte Fahrplandetail vorgegeben und voll bezahlt hätten. Ich meine Cantus, Metronom und NordWestBahn würden heuer auch nicht glänzen, wenn sie alles selber erwirtschaften müssten, vom Fahrzeug über Signalmeistereien bis zum einzelnen Bahnübergang.

Von daher ist damals mit heute schwer zu vergleichen, zumal die Beamten-Zunft aus der DB AG herauswächst und die Technik heute eine ganz andere ist.

Länderbahnen fänd ich echt einen Versuch wert. Die Schiene genießt in der heutigen Gesellschaft einen ganz anderen Zuspruch als zu Zeiten des drei Programme-Fernsehens.

Das DB-Problem ist, daß der Laden in seinen Strukturen total verkrustet ist und keinerlei Flexibilität zeigt. Wenn die DB schon zwei Wochen vorher weiß, daß der IC 1234 Norddeich - NRW am Tage X komplett ausgebucht ist, dann sieht sich keiner in dem Laden zuständig ein, zwei Entlastungswagen anzuhängen - eher fällt einer von denen defekt aus und wird nicht ersetzt.

Wenn man nun mal nach Sachsen-Anhalt schaut kann man sich fragen, ob es Abellio mit seiner aktuellen Millionen-Nachforderung besser gemacht hat. Oder ich denke an zurückliegende Meldungen, daß der Flix an Bahnhöfen nicht selten einen unangenehmen Geruch verbreite, weil man die WC zu selten leere.

Eigentlich müsste man das alles nochmal auf Null zurücksetzen und neu starten. Aber das gäbe eine Diskussions-Totgeburt wie mit dem Autobahn-Tempolimit. Und am Ende kommen wieder nur neue Zugaufkleber oder Uniformen bei rum.

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Gruß, Olaf

"Die Reise gleicht einem Spiel; es ist immer Gewinn und Verlust dabei und meist von der unerwarteten Seite."

Goethe an Schiller 1797


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