schneller fahren in CH (Allgemeines Forum)

Oscar (NL), Eindhoven (NL), Montag, 25.06.2012, 09:28 (vor 4343 Tagen) @ Bahnfan

Hallo Bahnfan,

Was die Fahrzeiten anbetrifft sage ich ja nicht, man müsse mit 300 km/h in der Schweiz fahren, aber auf den Hauptachsen erreichen die Schweizer Intercitys fast nirgens mal eine Schnittgeschwindigkeit von 100 km/h, das ist viel zu wenig, ausser zwischen Zürich und Bern, Olten und Bern, Genf und Lausanne, Spiez und Brig und zwischen Zürich und Basel knapp. Dann ist aber fertig.

In CH fährt man so schnell wie nötig. Aktuell liegen Basel, Bern und Zürich jeweils eine Stunde auseinander. Schneller fahren würde dazu führen, dass man am Ende Zeit verbummelt.
Der Ansatz ZH-(30)-BE (Option ZH-(45)-BS und BE-(45)-BS) wurde gemacht, aber nicht durchgesetzt. Der Aufwand wäre groß und nur eine geringe Zahl von Verbindungen würde profitieren. Dann kann man besser den Dreieck auf 15-Minutentakt verdichten; in Vergleich zu Infra sind Züge relativ billig zu haben.

Und den ITF verabschieden? Das denke ich nicht. Dafür ist die Inlandskundschaft zu wichtig.

Hier in NL sieht's nicht besser aus. Eine Schnittgeschwindigkeit von 100 km/h gibt es auf dem Altnetz nur rundum Zwolle (nach Amersfoort, Leeuwarden und Groningen). Wenn man schneller fahren möchte, muss man aber einen Aufwand betreiben, bei dem es sich wohl nicht mehr lohnt: 25kV, ERTMS, Verzicht auf BÜ und Bahnsteigpassagen, Gleismittenabstand muss 10-20 cm größer werden, usw.
Auch mit der HSL-Zuid ist der Schnitt Amsterdam-Rotterdam bestenfalls 120-125 km/h weil die gewonnene Zeit zwischen Schiphol und Amsterdam verbummelt wird (und diese 120-125 km/h auch nur wenn die V250 fahren; mit den heutigen Surrogaten ist es auch nur 100 km/h).

Vieles ist in der Schweiz auch Stückwerk, z.B. hat die Bahn am Walensee (zwischen Zürich und Chur) den Kerenzerbergtunnel saniert und die Geschwindigkeit auf 160 km/h erhöht auf ca.7 Kilometer, aber nach der Tunnelausfahrt ist die Strecke auf 80 Km/h begrenzt in Fahrtrichtung Chur und wird dazu eingleisig nach dem Bahnhof Mühlehorn...
Das kann ja auch nicht die Lösung sein.

Wenn man ab Zürich immerhin den/die Taktknoten östlich Deiner Problemstelle (Sargans, Landquart, Chur?) erreicht, sehe ich da kein Problem.

Bei uns gibt es nördlich von Best eine 80 km/h Lafa (auch auf nur 1 von 4 Gleisen). Da es sich hier um eine Übergangsstelle von fester Fahrbahn zu Schotterstrecke handelt, ist eine Behebung dieser Lafa sehr teuer. Also versucht man die Behebung so weit wie möglich aufzuschieben:

1. die Fahrzeiten werden um 1-2 Minuten verlängert, damit wieder ausreichend Reserven da sind (das geht bei uns locker, weil wir keinen Taktknotenfahrplan haben).
2. man versucht Fahrzeit, die man dort verliert, anderswo zu gewinnen.


gruß,

Oscar (NL).

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Schienenstränge enden nicht an einer Staatsgrenze, sondern an einem Prellbock.


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