Diskussion: der (Un)sinn von Touristen-ICEs (Allgemeines Forum)

Jogi, Mittwoch, 20.06.2012, 11:09 (vor 4348 Tagen) @ CNL484
bearbeitet von Jogi, Mittwoch, 20.06.2012, 11:11

Also, eigentlich ginge das auch in Deutschland.

Nicht Konjunktiv, Indikativ. Es geht doch. Siehe den "Werdenfelser Land" nach Garmisch. Siehe die anderen schon erwöhnten Verbindungen, wie etwa nach Interlaken, nach Wien, nach Warnemünde...

Bei den Airlines geht es doch auch._Wird kein Zwischenstopp gemacht und der Flieger ist trotzdem innerdeutsch ausgebucht.

Schon allein deswegen Quark, weil Flüge letztlich immer Punkt-zu-Punkt-Verbindungen sind. Mehrmals zwischendurch zu landen wäre schlicht unökonomisch, das könnnte der Fahrgastwechsel nicht ausgleichen.

Würde man auch Hamburg-Frankfurt im ICE voll bekommen, nonstop.

Echt? Das mag auf der durchaus Relation stimmen, aber Du forderst das ja weiter unten auf allen wichtigen Strecken (natürlich ohne konkret zu werden, was wichtige Strecken sind). Dass das auf "allen" "wichtigen Strecken" geht... ich melde mal Zweifel an.

Das Problem ist aber an zusätzlichen Sprinterverbindungen weniger der mangelnde Wille der DB, zu beachten sind schlicht und ergreifend an deinem Beispiel, dass die Trassen in Sprinter-Qualität nicht auf Bäumen wachsen. Diese verdrängen langsamere Züge, was vor allem zwischen Hamburg und Hannover sowie Fulda und Frankfurt problematisch ist. Ansonsten schau Dir mal die Fahrzeiten des ICE 885 an und überlege dir, warum er 5 Minuten in Kassel hält. Oder warum der 887 das selbe in Fulda macht. Oder warum beim RE2 mal vorgesehen war, drei Mal am Tag je Richtung den Takthalt in Münster-Albachten auszulassen.

Genau, die Sprinter-Verbindungen bzw. zusätzlichen FV-Verbindungen passen nur so auf die Strecke, indem man einige Takttrassen verschiebt, was man sicher nicht aus Jux und Dollerei macht, sondern um eben für die FV-Trassen gute Qualität, sprich gute Fahrzeiten, hinzubekommen. Nur die Albachter oder Umsteiger gucken dann gegebenfalls in die Röhre, fährt doch ihr Zug durch oder erhöhen geringere Fahrzeitpuffer das Risiko von Anschlussverlusten.

Sowie Hamburg-Amsterdam nonstop._Mit Eincheckzeiten bzw._Weg zum Airport_,_auf Gepäck [zu] warten und in City auch noch [zu] fahren, kommt man auf [die] selbe Zeit wie wenn man nonstop Hamburg-Amsterdam fliegt._Doch [das] Flugzeug wird bevorzugt gewählt._Sind nicht alle Umsteiger in Amsterdam, die einen Weiterflug nach Havanna oder so haben._Es fehlt halt an modernen Züge bei der DB.

Was ist der ICE-3 für dich...? Der ICE-T? Was der Velaro? DIe zahlreichen Triebwägelchen im RV? Das sind zweifelsohne moderne Züge.

*seufz* Es fehlt für dein Beispiel schlicht die Infrastruktur. Mit den Zügen hat das weniger bis nichts zu tun.

Unterhaltung der Fahrgäste kennt die DB nicht,wie bei anderen Bahnen oder Airlines gibt.

Relativ. IMO braucht es so ein eingeschränktes Audio- und Videoprogramm nicht, wie es im ICE gibt. Wen Dir die Musik nicht gefällt, bringt es dir nichts; und dass es eher vom Zufall abhing, genau den Filmanfang zu treffen, als noch Spielfilme im ICE gezeigt wurden, ist auch mindestens kontraproduktiv.

Aber das so ein Unterhaltungsprogramm kein Erfolgsgarant ist zeigt der Metropolitan zwischen Köln und HH. Der "Club"-Bereich entspricht eigentlich dem, was Du propagierst, auch bei eigentlich guten Fahrzeiten und mehren Abfahrten pro Tag. Über den "Erfolg" des Produktes muss man wohl nicht sprechen, das Unternehmen hat wohl nie Gewinn erwirtschaftet.

Dazu gute Trassen wie ICE Sprinter.

Hatten wir oben schon...

Schnelle Fahrzeiten, guter Preiss und Werbung natürlich.

Werd mal konkret: Was heißt guter Preis? Billig, preiswert oder Normalpreisniveau über die KRM?
Und wie hilt mir Werbung konkret für ein gutes Angebot?

Jugend wächst mit den Airport auf.

Komisch, ich dachte immer, dass die mit'm Auto aufwachsen, weil das viel näher an ihrer Lebenswelt ist und sie es wohl täglich erfahren und sehen.
Na ja, wird wohl die ganze Jugend, so wie du es vorgaukelst, in unmittelbare Nähe zu Großflughäfen aufwachsen...

Das Alternativen gibt wissen nicht grad viele.

Quark. Die Bahn ist bekannt, beim ICE kannst du von einem Bekanntheitsgrad von annährend 100 Prozent ausgehen.
Das Problem ist viel mehr, dass die Bahn ähnlich beliebt ist wie die GEZ oder Haarausfall. Da würde aber im polyzentrischen kein "Ultra-HGV-Verbindung", wie du sie propagierst, was dran ändern, von denen zunächst primär die Metropolregionen profitieren würden. Sieht zwar schön aus, wenn irgendwo im hessischen Bergland, der niedersächsichen Tiefebene oder im bayerischen Middle of Nowhere ein ICE vorbeibraust, aber die dortigen Bewohner ziemlich genau Null davon profitieren, weil sie nicht zum Bahnhof kommen.

Jede grössere City sollte in Deutschland mit Expresszügen, wenigen Halten, gutem Service erreichbar sein.

Kann man so sehen. Bedenke aber auch bitte das Grundangebot dazu. Was bringt dir eine Sprinter-Verbindung nach Berlin, wenn das Ziel vor Berlin und die Anschlussverbindung suboptimal ist? Eigentlich nüscht...

Heisst, wir brauchen in Deutschland überall so eine Art "Thalys" Zug.

Also Züge mit engem Sitzabstand, mit einer Reservierungspflicht und einer Angebotspalette von über 50 Angebote, die wahlweise bei Mondschein am Tag, an Heiligabenden an ungeraden Datumszahlen für unter 26-jährige gelten, die mindestens vor 1982 geboren wurden und eine Partnerkarte haben und zum Ausgleich dafür einen sackteuren Normalpreis haben?

Sieht gut aus, also wird er mehr wahr genommen als der Einheitsbrei der DB, alles in weiss.

Quark. Schönheit ist subjektiv. Kann sein, dass Dir die ICE nicht gefallen, aber das lässt sich nicht verallgemeinern.
Die Bekanntheit des ICE wurde oben erwähnt. Dann war und ist der ICE-3 Aushängeschild der DB, der ICE-1 war es natürlich auch in seinen ersten Jahren. Der ICE-3 wurde mit dem "Bundespreis für Produktdesign" ausgezeichnet.
Zu guter letzt sind das Äußere der ICE-1 und zusätzlich das Innenenleben der ICE-3 (alt) und ICE-T von Alexander Neumeister entworfen worden, einem der bekanntesten und renomiertesten Innen- und Außendesigner für Schienenfahrzeuge.

Er ist bequem,

Deine eigene Einschätzung, nicht die allgemein gültige.

schnell, hat reduzierte Stopps und hat guten Service, jedenfalls in der 1._Kl.

Also ist er doch kein Vorbild, um die Hochgeschwindigkeitsbahn allgemein bekannt zu machen - oder wie soll man es sonst verstehen, wenn Du Jugendliche und Fluggäste für die Bahn gewinnen willst. Da auf die 1. Klasse zu verweisen mit ihren höheren Preisen (der nun mal mit das wichtigste Kriterium für die Auswahl des Produktes bzw. Verkehrsmittels ist), ist kontraproduktiv.

Mal in den Raum geworfen: Offensichtlich findest Du den Sprinter wohl ganz gut in puncto Fahrzeit. Warum fährt der dann aber

Sowas auf allen wichtigen Trassen.

Gibt die Infrastruktur leider größtenteils nicht her, Stichwort Mischverkehr und Knotenüberlastung.

Selbst Hamburg-Prag würde man heute in 05:45 Stunden schaffen._Was nah an Flieger rankommt_.

5 3/4 Stunden? Warum denn hier so bescheiden?
Die Flugzeit für Direktverbindungen Hamburg-Wien beträgt anderthalb Stunden, dann gehen wir für Direktflüge Hamburg-Prag (habe keine gefunden, deswegen der Wien-Vergleich) mal großzügig von 1:15 Stunden aus.
Bei der Bahn: 90 Minuten für Hamburg-Berlin (soll ja schließlich echter HGV sein) + 70 Minuten Berlin-Dresden (wiki spricht von einer Stunde Fahrzeit) + nochmal 1 Stunde für Dresden-Prag im erwünschten Endausbau (wiki) ergibt 220 Minuten resp. ca. 3 3/4 Stunden Fahrzeit.
Gut unter der "magischen Schwelle" von 4 Stunden Fahrzeit. Aber so wirklich nahe an den Flieger ist man bei der reinen Fahrzeit nicht gekommen. Da ändert auch das Verweisen auf Check-In-Zeiten und Transfer von und zum Flughafen wenig. Spätestens wenn man online eincheckt, geht das recht schnell...

_Wenn man keinen Lokwechsel hätte._Nonstop fährt Hamburg-Berlin und endlich Berlin-Dresden schneller [werden] würde.

Na ja, der Lokwechsel wäre das kleinste Problem...

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Bevor ich jetzt doof angemacht werde, warum ich die Fehler markiert habe, wo ich doch selber mehr als genug Tippgehler und Stechbabenverbuchsler produziere - ich wollte mal aufzeigen, wie lieblos CNL484 seine Texte hinrotzt, frei nach dem Motto Hauptsache was g'schribe. Wobei es mir weniger um die Rechtschreibfehler geht oder seinen Ausdruck, nein, das ist mir ziemlich egal. Wichtig ist die Verständlichkeit. Was das Hinrotzen schön aufzeigt, sind zwei Punkte: Die Faulheit, Sätze sauber abzutrennen und das Verweigern, sinngliedernde Absätze einzufügen.
Auch wenn Deutsch für CNL484 nicht seine Muttersprache ist, kein Problem, macht Formulierungsschwierigkeiten noch verständlicher (und schlecht ist seine Syntax ja nicht): Aber Absätze und Leertasten sind das Mindeste, was man erwarten kann, denn es erhöht und vereinfacht nunmal die Lesbarkeit und es ist ja nun wirklich kein Aufwand, wenn er sich einloggen, Gedanken machen und sogar die anderen Tasten drücken kann. Da gibt es nichts wegzudiskutieren.
Aber für dieses eigentlich selbstverständliche ist er wohl schlicht und ergreifend zu faul...:(


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