Lokwechsel gibt es kaum noch (Allgemeines Forum)

218 466-1, Red Bank NJ / ex-Ingolstadt, Donnerstag, 21.06.2012, 20:40 (vor 4345 Tagen) @ SmileKA
bearbeitet von 218 466-1, Donnerstag, 21.06.2012, 20:42

Und wieviele Leute fahren täglich direkt von Bayreuth nach St. Peter Ording? Ich glaube das kann man an einem Finger abzählen.
Zumal Du Dir überlegen musst, wieviele technische Systemwechsel dazwischen liegen (Diesel <=> Strom <=> Diesel) und dementsprechend Umstiege vorhanden sind.

Hier muß die Lok umsteigen und nicht der Fahrgast! Als es noch den guten, alten Wagenzug gab und 212 + 2 Silberlinge eine wirtschaftliche Regiokomposition war, ging das locker. Von Amsterdam nach Bad Harzburg ohne umsteigen, das ging in den 80ern noch.

Und genau da liegt das Problem - in den 80er Jahren hat man sowas gemacht und das Defizit der Bahn war katastrophal.
Eine Diesellok kostet sehr viel Geld, Rangierer muss man auch bezahlen, und Lokwechsel bzw. Kurswagenumstellungen kosten Zeit. Viel Zeit. Da ist Umsteigen schneller.

Davon ist man aber schon ende der 80er Jahre abgekommen. Seit dem fahren die 218 auch längere Teilstrecken unter Fahrdraht.
Heuer z.B. IC 2012/13 Stuttgart<->Obsrstdorf mit 2x218. In Stuttgart muss mangels Bpmbdzf ohnehin gewechselt werden.
Auch der Kleber-Express Freiburg-München war ab 1988 durchgehend auch auf der elektifizierten Höllentalbahn mit der 218 bespannt.
Mit den 612 wird Zwischen Augsburg und Nürnberg auch gedieselt.
Wenn also nicht aufgrund eines Fahrtrichtungswechels ohnehin die Lok getauscht werden bzw. umfahren müsste wie bei IC/RE Rottaler Land München-Hamburg in Passau und bei Vierländerexpress Leipzig-München in Regensburg, verzichtet(e) man auf den Lokwechsel.


Schau Dir doch mal an, wieviel Zeit z.B. der Königssee in Süd-Nord-Richtung in Augsburg steht, nur damit der Nebelhorn angehängt wird. Ich glaube 25 Minuten. Auch in Niebüll ist rangieren nicht viel schneller.

Gerade solche Touristikzüge fahren oft Teilstrecken auf Nebenbahnen mit 80 km/h und darunter. Besonders schnell kommt man da ohnehin nicht voran.
Die Zielgruppe solcher Züge hat es nicht eilig. Ob man von Hannover nach Oberstdorf 9 oder 10 Stunden braucht, ist diesen Fahrgästen einerlei. Der primäre Zweck ist die Direktverbindung da es doch viele Fahrgäste gibt, bei denen umsteigen etwa so beliebt wie Fußpilz ist.


In Zeiten von Stundentakt und ITF sind touristische Einzelzüge schwer durchzuführen. Letztendlich bleiben Rückverlängerungen aus dem ICE-Netz oft die einzige Möglichkeit.

Nur sehr selten werden solche Züge auf der gesamten Strecke zusätzlich zum ITF gefahren. In den meisten Fällen sind das Taktzüge, die über den normalen Endpunnkt hinaus fahren z.B. ICE Berlin-München-Garmisch=Partenkirchen.
Auf nicht elektrifizierten Strecken ist der ICE aber keine Option. Außerdem ist die Sinnhaftigkeit eines 401/402 /403/411 auf einer 70 km/h Strecke nicht sehr hoch.
Wenn man vor dem Zirlorten herumbummelt, kommt es auch nicht darauf an, wenn man auf den SFS nur 200 statt 250 oder 300 km/h fährt. Daher sind IC m.M. für solche Züge wesentlich besser geeignet als ICE.

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Dieser Beitrag gibt (sofern nicht anders gekennzeichnet) allein die Meinung der Verfasserin wieder
MET - Der beste Zug den es je gab
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