Jugendstudie: Auto ist noch immer mehrheitlich ein Must-It (Allgemeines Forum)

elvis_lebt, Ostwürttemberg, Dienstag, 23.11.2021, 20:41 (vor 878 Tagen) @ Der Blaschke

Spannendes Thema.
Ich für meinen Teil bin 26 und habe zwar einen Führerschein, aber kein Auto und komme damit bestens zurecht.

Das funktioniert aber nur aus verschiedenen Gründen:
- Wohnung in der Innenstadt, 2 Minuten Fußweg zum Hauptbahnhof und zu Einkaufsmöglichkeiten
- Fußweg vom Arbeitgeber zum dortigen Bahnhof ca. 15 Minuten.
- Gleitzeit
- Sauberer Stundentakt auf der Strecke dazwischen.
- Ich lebe alleine.
- Carsharing und Autovermietung für "schwierige Fälle" sind fußläufig erreichbar.

Mein Grund gegen ein Auto sind die hohen Kosten - ich bin schlicht zu geizig dafür. Die Rechnung geht ungefähr so: Würde ich mir ein Auto kaufen, um damit zur Arbeit zu fahren, kostet mich das allein für die Fahrten zur Arbeit an Sprit, Steuer und Versicherung schon mal 3.200 EUR pro Jahr - ganz abgesehen davon, dass ich das Auto ja auch erst mal kaufen müsste.
Die Jahreskarte für die Fahrt zur Arbeit kostet um die 1.500 EUR (okay, grade hab ich ne BC 100, aber das zählt nicht). Sprich, ich kann jedes Jahr 1.700 EUR für andere Bahnfahrten, Carsharing und Mietwagen ausgeben, bis sogar ein geschenktes Auto langsam anfangen würde, sich zu lohnen - eher später, man muss ja auch noch Wertverlust, Reparaturen, Service usw. berücksichtigen.


Unterm Strich muss ich sagen: Ja, ein Auto wäre komfortabler. Fahrrad fahren in der kalten Jahreszeit macht wenig Spaß, der ÖPNV fährt nicht immer dann und dorthin wo ich es gerne hätte, Carsharing/Mietwagen ist für "ich fahre morgens von A nach B, verbringe dort den Tag und fahre abends wieder zurück" ziemlich teuer. Die Launen der DB machen Bahnfahren bekanntlich oft nicht gerade vergnügungssteuerpflichtig. Und häufig stehen auch die Fahrzeiten in keinem Verhältnis mehr: In ein Wellnesshotel in Österreich dauert es von meiner Haustür aus mit dem Auto 1:55 h und mit dem Zug 5:20 h.

Wenn man ohne Auto klar kommen möchte, muss man sich seinen Alltag irgendwie einrichten, gewisse Einschränkungen in Kauf nehmen oder unbequeme Wege gehen, denn kein ÖPNV, sei der Takt auch noch so gut, wird an die Flexibilität eines eigenen Autos herankommen. Dazu sind viele nicht bereit - wenn ich mich in meinem Freundes- und Bekanntenkreis umschaue, bin ich weit und breit der einzige, der kein eigenes Auto besitzt.


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum