...und was passiert mit den anderen Zügen? (Allgemeines Forum)

Re 8/12, Winterthur, Samstag, 06.03.2021, 22:55 (vor 1140 Tagen) @ Oscar (NL)

Also nur dadurch, dass ich weniger halte, soll die Reisezeit 25-30 Minuten kürzer werden. Sieht in Theorie gut aus, aber nun die harte Praxis.

Unser Supersprinter befährt die Bestandsstrecken leider nicht alleine. Es gibt auch Züge die öfter halten und Züge die langsamer sind. Was soll mit denen gemacht werden? Werden diese gestrichen, damit unser Supersprinter ordentlich sprinten kann? Müssen Taktzüge 3x pro Tag 1-2 Halte auslassen, damit unser Supersprinter nicht allzuviel ausgebremst wird?

Wie das in der Praxis aussieht, lässt sich erst aufgrund der konkreten Fahprplangrafik beurteilen. In den meisten Fällen gibt es verschiedentlich noch etwas Luft im Fahrplangefüge. Wie sich solche auf Teilstrecken noch freie Trassen miteinander verknüpfen lassen, ist letztlich Zufall, d.h. Glückssache. Dabei ist im Einzelfall nicht auszuschliessen, dass der Zufall dem Supersprinter in die Hand spielt.

a. Stundentakt wird Halbstundentakt -> durchschnittlich 15 Minuten weniger Wartezeit
b. dadurch durften Fahrgastwechsel auch kürzer sein, weil Reisende sich über mehr Züge verteilen -> 1-2 Minuten
c. ich ersetze in jeder Grossstadt 40 km/h Weichen durch 80 km/h Exemplare -> 1 Minute pro Stadt
d. dort wo keine Rennbahn ist, beseitige ich alle Langsamfahrstellen -> 5 Minuten.
e. zulässige vmax wird konsequent ausgefahren (lies: keine ICE 4 über die Rennbahn K-F) -> 2-3 Minuten

Massnahmen a bis e schliessen m.E. nicht aus, zu sagen:

f. Einsatz von Supersprintern, wo günstige nachfrage- und infrastrukturseitige Bedingungen vorliegen.

Dann kann ich auch 25 Minuten Fahrzeitgewinn vermarkten, und alle haben etwas davon.

Wie schon so oft geschrieben: im Strassenverkehr ist viel mehr zu holen.

Aber auch dabei macht eine halbe Stunde Fahrzeitdifferenz einen ziemlichen Unterschied.

1. die beste Bahn der Welt schafft es ohne Supersprinter, oder sie verkehren (mindestens?) stündlich, z.B. Zürich-Mailand.

Danke für die Blumen. Allerdings gibt es hier seit Jahrzehnten z.B. den Supersprinter Zürich-Bern. Wäre dieser bloss ein normaler IC oder ginge es nach den Forderungen von betroffenen Lokalpolitikern, so müsste dieser sicher zwei bis drei Zwischenhalte einlegen. Die 1974 eröffnete Heitersberglinie hätte man gar nich bauen dürfen, weil sie die wichtige Agglomeration Baden-Wettingen vom Fernverkehr abschneidet.

2. die zweitbeste Bahn der Welt hat ganz viele Supersprinter, aber dafür dann auch eine eigene Infra (Shinkansen).

Die Infra ist aber gemeinsam für ganz viele Shinkansen-Kategorien - insofern kein grundsätzlicher Unterschied zu europäischen Ländern.

3. die drittbeste Bahn der Welt siedelt in einem Land das für Supersprinter zu klein ist. Bevor man ab Amsterdam auf langen Strecken ordentlich Gas geben kann, ist man schon über die Grenze.

Da bin ich leider völlig unbedarft. Wie lange dauert denn eigentlich eine Fahrt z.B. von Amster- nach Rotterdam? Oder nach Eindhoven?

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