[18][AT] Alle Wege führen nach Gmünd (also das in NÖ)… (Sammelthreads)

J-C, Da, wo ich grad gedanklich nicht bin., Samstag, 27.07.2024, 17:39 (vor 323 Tagen) @ J-C
bearbeitet von J-C, Samstag, 27.07.2024, 17:40

Hallöchen! Einen Monat lang werde ich in der Stadt Gmünd im Waldviertel in Niederösterreich, direkt an der Grenze zur tschechischen Region Südböhmen arbeiten und vielleicht werde ich dort dann einen fixen Job haben… und natürlich eine fixe Wohnung.

Relativ spontan habe ich mich, nachdem ich das Jobangebot auf einem Newsletter meiner Uni-Fachschaft fand, beworben, hab einen Tag in Gmünd dann verbracht bei einem entspannten Bewerbungsgespräch und hab nun eine Woche hinter mir.

Zunächst habe ich eine Unterkunft, für die ich den größten Teil meines Lohns ausgeben werde. Allerdings, eine richtige Wohnung kriegt man im Waldviertel zur Miete tatsächlich relativ günstig. Wenn es also Erfolg trägt, kann ich nach einem Praktikum in Wien im September dann mein Masterstudium direkt mit einem fixen Teilzeitjob beginnen. Vielleicht wird‘s ja was.

Aber bis dahin werde ich einen Monat das Wochenendpendeln wieder üben. 250 Kilometer hin und zurück jeweils. Und das mit gehörigem Umsteigen. Denn die Züge, die in Gmünd starten und die beschauliche Franz-Josefs-Bahn befahren, die fahren nicht zum Wiener Hauptbahnhof, sondern zum Franz-Josefsbahnhof

Das ist aktuell mit den Baustellen und der nicht ganz so leiwanden Zuverlässigkeit der ÖBB gewiss ein Quell von spannenden Reisen. Immerhin kann man auf insgesamten 5 Stunden pro Richtung was erleben.

Beispiel gefällig? Auf der Hinfahrt war der angepeilte REX1 ersatzlos ausgefallen in Breclav, also erstmal eine halbe Stunde den nächsten genommen, der kam fast pünktlich in Wien Stadlau an - wegen der Sperrung der Stammstrecke wurde der Zug eben so umgeleitet. Ich steige in eine U2 ein, zufälligerweise erwische ich dabei einen X-Wagen ein, steige um am Schottenring in eine U4. Aber Halt! Wegen Bauarbeiten ist die U4 zwischen Schwedenplatz und Scottenring gesperrt, es kam dabei zu Verspätungen, weil die Station, in die ich einsteige, halt zufällig der Ort ist, wo der Zug wendet.

Es wurde knapp. So knapp, dass ich den Anschluss, den Silva Nortica, der aus ČD Wagen gestellt wird und bis Prag fährt übrigens, nur deswegen erwischte, weil dieser schon vom Startpunkt 3 Minuten verspätet war.

Der Rest lief dann glatt, aber solche Erlebnisse, davon werde ich wohl einige sammeln.

Zum Beispiel an einem schönen sonnigen Sonntag, wo es in einen EC geht nach Wien.
Der war schon in Tschechien leicht verspätet und wegen der Bauarbeiten auf der Nordbahn mit eingleisigem Abschnitt bei Wien eben gerade so verspätet…

..dass ich meine ursprüngliche Verbindung nicht mehr so leicht erreichte. Naja, immerhin kommte ich mal einen dieser im Südbahn-Express gebrandeten ÖBB-Wagen erblicken, so vermarktet man neuerdings die ICs, die zwischen Wien und Villach den Zweistundentakt verstärken

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Nur war meine ursprüngliche Verbindung nicht mehr mit dem ursprünglich geplanten Transfer mit dem Wiener Stadtverkehr möglich. Ich hatte also die Wahl, eine halbe Stunde später mit dem Silva Nortica ankommen würde, oder eine äußerst fragwürdige Verbindung zu wüjlen, wo ich einen verspäteten Railjet , wo die Vorleistung noch nichtmal ankam, nehmen würde, mit dem bis Tullnerfeld käme, dort auf einen wartenden Anschluss nach Tulln hoffe und dann meinen ursprünglich geplanten REX41 erwischen würde, mit dem ich nach Gmünd käme.

Wenn das nach einem Plan klingt, der zum Scheitern verurteilt ist, dann ist er es selbstverständlich auch.

Wobei, möglicherweise hätte es funktionieren können. Wenn nicht so viele Leute einsteigen würden und im Wienerwaldtunnel man von 180 stark abbremst, und dadurch wieder Zeit verliert.

In Tullnerfeld war der Anschluss, der schon 3 Minuten wartete, aber eben doch irgendwann los musste, eben weg und so habe ich noch während des Aufenthalts auf Scotty die nächste Verbindung gesucht… und gefunden.

Es geht weiter nach St. Pölten
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Nach einer kurzen Stadtbesichtigung…
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…geht es in einem 4020er bis Herzogenburg.

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Dort endete die Fahrt Richtung Krems wegen eines Schienenersatzverkehrs, dies wurde übrigens sogar automatisch als Ansage per Funk ans Fahrzeug übertragen. Schon gar nicht so schlecht.

Es dauert nicht lange, da kam man pünktlich mit einem Reisebus als Schienenersatzverkehr über die Autobahn nonstop nach Krems an der Donau.

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Dort hatte ich 40 Minuten bis zu meinem Bus, der mich dann bis Gmünd bringt.

Also erstmal die Stadt Krems besichtigen, erneut meinen Koffer durch die Gegend schiebend, besichtigt. Ich glaub ich reise nächstes Mal mit meinem Wanderrucksack.

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Danach geht es zurück zum Bahnhof… mir ist dort das spannende Design der Abfahrtsmonitore für die Busse aufgefallen:
es gibt keine Abfahrtsmonitore für die Busse. Oder die waren irgendwo versteckt, wo ich sie draußen nicht vorfand.

Also ich hatte 3 Minuten, keine Ahnung, wo mein Bus fährt. Was hat geholfen? Scotty konnte nicht nur den Bussteig, sondern auch die Exakte Position desselbigen nennen.
Und so geht es mit einem Bus der Linie 170 für 1,5 Stunden durch das Waldviertel. Fahrzeug ist ein Mercedes Intouro der Firma N-Bus. Es gibt nicht nur USB-Steckdosen, sondern auch die „großen“ für Laptop und co.
Und auch ein WC, wo man den Zugang vom Fahrer erbitten kann.

Die meiste Zeit geht über zweispurige Landstraßen, die wie Autobahnen mit Auf- und Abfahrten angelegt sind. Man fährt an Feldern, Wäldern, Dörfern vorbei. Gehalten wird selten, dabei fährt am Wochenende sonst kein Bus die Orte sonst an. Also am Wochenende kann man in einem Dorf leben, durch welches eben dieser Bus fährt… aber man kann den nur vorbeifahren sehen und nicht mitfahren, obwohl da eine Haltestelle existieren würde, die auf dem Weg liegt.

Solange man also zufälligerweise in der Nähe einer bedienten Haltestelle des Busses wohnt bzw. sein Ziel hat, kriegt man eine recht flotte Fahrt mit schönen Ausblicken.
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Nach einer kurzweiligen Fahrt steigt man aus, checkt im Quartier ein und so startete eben der mögliche Vorbote eines neuen Kapitels für mich.

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Schmalspurbahnen gibt‘s ja auch dort
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Hätte ich den Silva Nortica genommen, was ich locker geschafft hätte in Wien, wäre ich eine Stunde eher gekommen.
Aber dafür wär ich halt ein paar Erlebnisse ärmer geblieben ;)

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Umwege erweitern die Ortskenntnis ~ Kurt Tucholsky


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