Fahrpreisnacherhebung rechtens? (Allgemeines Forum)

Arctocebus, Dienstag, 26.09.2023, 13:17 (vor 820 Tagen) @ VT642

Es bleibt ein schaler Beigeschmack. Das würde ja heißen, dass es besser ist OHNE Ticket in einen ICE zu steigen als mit einem unwissentlich falschen.


Ich kann mir kaum vorstellen, dass die Fahrscheinkontrolle bereits im Einstiegsbereich begonnen hat. Wer ohne gültigen Fahrschein zusteigt, hat unaufgefordert und unverzüglich einen solchen zu erwerben. Die 10min Frist dient - ohne dir persönlich etwas unterstellen zu wollen - nicht dazu, 9min zu warten und dann, wenn der Zub unmittelbar vor einem steht, ein Ticket zu kaufen. Dass Verbundfahrkarten im ICE ungültig sind, ist nun wirklich nicht neu, daher erscheint die Begründung, von deren Ungültigkeit nicht gewusst zu haben, nicht sehr glaubwürdig. Hättest du dem Zugbegleiter erklärt, dass du wegen Ausfall des NV den ICE nutzt und nicht weißt, ob das Ticket gilt, wäre dir sicher ein Kauf in der App oder gar eine Mitfahrt auf Kulanz ermöglicht worden.

Doch das war sofort nach Einstieg. Wahrscheinlich war es ein Zufall dass der Schaffner direkt dort kontrolliert hat. Ich kenne es auch nur so (oft genug erlebt), dass sogar Mitreisende Tickets für Personen kaufen konnten, die keine App haben (ausländische Reisende) und sich dies dann in bar von diesen geben liessen. Alles im zulässigen und kulanten Bereich, so wie ich in der Regel das Bordpersonal auch erlebe.

Sicher könnte man mir unterstellen, wissentlich mit dem Nahverkehrsticket die Beförderungsleistung Fehrnverkehr erschlichen zu haben, aber da es auch Strecken gibt in der NV-Tickets im FV gelten, kann man davon nicht unbedingt ausgehen.

Zumal mich die rechtliche Frage interessiert, wieso es dann diesen 10min-Passus in den Beförderungsbedingungen gibt, wenn er nur für Personen gilt, die offensichtlich KEINEN Fahrschein haben, den sie vorzeigen können. Das ergibt ja keinen Sinn.


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