Kirchenbesucher (Allgemeines Forum)

J-C, In meiner Welt, Sonntag, 26.07.2020, 00:28 (vor 1963 Tagen) @ Gast

Werter Bub J-C!

Ich bin 22...

Gesundes, naturgemäßes Atmen ist ein ganz grundlegender Bestandteil gesunden Lebens. Wer daran rüttelt, z. B. indem er regelmäßig längere Zeit durch einen Lappen atmet, spielt mit seiner Gesundheit.

Das ist erst einmal richtig, ein Mund-Nasenschutz wird jedoch nicht zum Spaß getragen. Im Freien gilt ja keine Tragepflicht, wenn man also viel im Park, in der Natur generell ist, dann kommt man zu seiner frischen Luft. Prinzipiell wird man eher einen Mund-Nasenschutz aushalten können als doe Kranjheit, vor der andere und sich selber geschützt werden.

Erstens kann Spielen mit der Gesundheit für einen selbst und andere schlimmere Folgen haben als der Chinaschnupfen, den man vermeiden wollte, das ist nicht vorhersehbar.

Wissenschaftlich sind schwere Fokgen durch einen Mund-Nasen-Schutz nicht erwiesen. Außerdem bin ich dagegen, das Virus nach einem Ort zu benennen. Letztlich hätte das Virus auch an anderen Orten der Erde an den Menschen kommen können. Zudem ist es müßig, irgendeinem Land die Schuld an der Ausbreitung zu geben. Das ist in keiner Weise von Relevanz.

Zweitens schwächt Spielen mit der Gesundheit die allgemeine Widerstandskraft und macht deshalb unter anderem langfristig auch gerade für diesen Chinaschnupfen anfälliger.

Interessante These, der man aus der Intuition heraus ja durchaus folgen kann. Aber damit eins klar ist, man trägt normalerweise den MNS nicht permanent. Und dort, wo man ihn trägt, kann von frischer Luft oft ohnehin keine Rede sein.

Aus diesem Grund ist das längere Vermummen selbst dann höchst fragwürdig, wenn einem alle anderen gesundheitlichen Auswirkungen erstmal egal sind und man bis auf weiteres nur die Vermeidung des Chinaschnupfens als oberstes Ziel hat.

Für diese Fragwürdigkeit gibt es wissenschaftlich gesehen nicht so viele Anhaltspunkte, wenn überhaupt. Und ohne wissenschaftliche Fundierung hat eine Behauptung nunmal kein gutes Fundament. Die Wissenschaft ist nicht unbedingt ein Gegner der Religion.

Aus diesem Grund sollte sich da keiner Vorschriften machen lassen.

Ich habe das längst verinnerlicht, aber ich halte die Verordnungen in der Sache für sinnvoll.
> Sie können sich ja maskieren, wenn Sie das trotzdem für richtig halten, aber gerade mit Ihnen aufmüpfigen Jungspunden ist es eben allgemein immer stärker zum Problem geworden, daß Sie irgendwelche nicht zuende gedachte Flausen, die Sie im Kopf haben, in unverhohlener Dreistigkeit allen aufzwingen wollen.

Zwinge ich irgendetwas auf? Wenn ja, dann möchte ich eine entsprechende Stelle sehen. Erstens bin ich nicht in der Position, irgendjemanden irgendetwas aufzuzwingen. Was ich hier versuche ist, dir meinen Standpunkt und meine Perspektive auf die Sache mitzuteilen, welche ich mir aus vielen Einflüssen gebildet habe. Ubter anderem haben es mir meine Eltern nachgelegt. Und ich bin durchaus geneigt, auf meine Eltern zu hören, wenn sonst nichts dagegen spricht.

Gott "läßt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und läßt regnen über Gerechte und Ungerechte" (Mt 5,45). Er läßt Gerechten und Sündern ihren Raum auf der Erde, weist die Gottlosen eindringlich darauf hin, daß sie den falschen Weg gehen und was das für Folgen haben wird, zwingt sie aber zu nichts. Wenn sie auf das Höllenfeuer zusteuern wollen, dürfen sie es. Alles mögliche, was ganz und gar falsch läuft, erhält seinen Raum, bis es dann am jüngsten Tag von allen vollumfänglich als falsch erkannt wird. Sie hingegen hätten im Zug nicht einmal Wagen für Freiatmende übrig.

Den Übergang finde ich seltsam, das kann ich - des Kontext der Bibelstelle bewusst - leider nicht einordnen.

Der Herr ermahnt in Mt 13, das Unkraut bis zur Ernte wachsen zu lassen und erst dann auszureißen und zu verbrennen, weil man es vorher nicht klar vom Weizen trennen kann.

Jep, das war Teil des Evangeliums letzten Sonntag.

Sie, der Sie doch diese Ermahnungen kennen sollen, wollen, entgegen dem Vorbild des Herrn, Dinge verbindlich flächendeckend durchsetzen, von denen Sie im Gegensatz zu Gott nicht einmal beurteilen können, ob sie am Ende richtig sind.

Die Alternative wäre nichts tun, also ein viel höheres Risiko auf sich nehmen. Wenn du im Nebel oder starken Regen fährst, bremst du ab, schaltest die Nebelschlussleuchte im Falle des Falles ein. Der Nachteil der längeren Fahrtzeit wird mit dem Vorteil aufgewogen, nicht in einen Unfall zu geraten.

Und ähnlich verhält es sich mit dem Virus. Noch schlimmer, das Virus ist für das menschliche Auge unsichtbar. Es ist keine Paranoia, es ist verantwortlich, sich möglichst weit zu schützen. Der Mund-Nasen-Schutz schützt dabei die anderen vor sich selbst, da man nie wissen kann, ob man das Virus unbewusst verbreitet. Es gibt ja symptomlose Infektionen.

Nächstenliebe - nichts anderes ist das Tragen von Masken - lässt sich jedoch heutzutage nicht auf freiwilliger Basis durchsetzen. Gemäß der Spieltheorie müssen hier die Spielregeln geändert werden, damit die Möglichkeit des gegenseitigem Schutzes auch zur Realität wird. Denn sonst wird nichts passieren, da jeder nur auf seinen eigenen Vorteil achtet.

Wir sind in einer Situation, wo wir alle, Gläubige und Nichtgläubige, gemeinsam gegen einen gemeinsamen Feind zu kämpfen haben [...]

Erdreisten Sie sich nicht, für alle zu sprechen. Im übrigen ist es eine denkbar einseitige und engstirnige Auffassung, Krankheiten nur als zu bekämpfenden Feind zu sehen.

Krankheiten sollten wir doch nicht als Freund sehen, sie schaden uns und können uns gefährlich werden.

Wenn der Herr z. B. eine Krankheit als Warnung schickt, tut man sich nicht den geringsten Gefallen damit, sie zu bekämpfen.

Ok... ich musste diesen Satz erst einmal verdauen, das ist harter Tobak. Du hast hiermit die Behauptung aufgestellt, dass der Herr dafür verantwortlich ist, dass es einem schlecht geht.

Ich sehe das als einen fundamentalen und fatalen Fehler an, das widerspricht dem Prinzip von Gottes unbändiger Liebe. Er weiß, wie er einen anspricht. Doch straft dich Gott nicht physisch. Das wäre ein gefährlicher Irrtum, der dich blind macht vor dem Auftrag hier auf Erden. Im Gegenteil, jeder Mensch hat die volle Verantwortung für sein Handeln. Ich habe das in meinem letzten Beitrag bereits erläutert.

Es gilt dann vielmehr, den Mißstand, vor dem gewarnt wird, zu verbessern, dann wird Gott die Warnung mangels Relevanz zurückziehen.

Ich glaube stark an einen Gott, der jedem Menschen seine unendliche Liebe ausschütten will. Doch hat der Menschensohn im Angesicht seines Verräters nicht belehrt, nicht eine Warnung geschickt. Was tat er gegenüber Petrus, der ihn 3 Mal verleugnete? Er hat ihn angeschaut. Nicht bosartig, nicht enttäuscht... sondern eben einen Blick geschenkt.

Das Wirken Gottes geschieht auf einer Ebene, wo du es erkennst, wenn du es wirklich willst. Da ist es jedoch wichtig, nicht einen Willen in einer Sache zu erkennen, wo er nicht besteht.

Krankheiten können freilich auch viele andere Zwecke als Warnungen haben. Auch diese können Sie aus der Heiligen Schrift erschließen. Keine Ahnung, ob der Chinaschnupfen eine Warnung ist, aber wenn man darüber nachdenkt und einem dann Dinge auffallen, die falsch laufen, ist es so oder so fruchtbarer, sich ihnen zu widmen, als sich über Gebühr mit Handlungsanweisungen im Umgang mit vermeintlichen Viren aufzuhalten.

Die Sache sieht meiner Meinung nach anders aus. Covid 19 sehe ich nicht als gottgegeben an. Das haben wir uns in gewisser Weise selbst angetan, wenngleich ich weiterhin dagegen bin, es auf ein bestimmtes Land zu schieben. Fakt ist, dass wir mit den Konsequenzen unseres Handelns uns befassen müssen. Und das ist nicht immer super schön, da müssen wir auch Einschränkungen mittragen können. Uns tatsächlich auch opfern. Die Motivationen können unterschiedlich sein, das Ergebnis ist an sich das selbe. Wie kämen wir dazu, zu glauben, wir müssten uns nicht auch vor der Pandemie schützen? Unser geistlicher Schatz besteht nicht aus einer physischen Immunität.

Sie sind bei dieser Überlegung auf Fleischmärkte gestoßen, habe also etwas getan, wovon auch eher abzuraten ist: Probleme bei anderen statt möglichst nahe bei sich selbst, wo Sie den besten Überblick haben müßten, gesucht. Sie beschuldigen nicht andere, aber das reicht nicht, Sie sollten auch die sachlichen Probleme nicht bei anderen suchen. Machen Sie sich an den Balken im eigenen Auge, nicht den Splitter in jenem der anderen! Auch das lehrt Sie ja der Herr!

Ich suche die Probleme nicht bei anderen. Ich stelle fest, dass letztlich wir Menschen für diese Pandemie verantwortlich sind und sie ohne unseren Beitrag nicht über uns hereingekommen wäre.

Kyrie eleison!
Gast

Ich wünsche dir einen wunderschönen Sonntag, mein Bruder.

--
Umwege erweitern die Ortskenntnis ~ Kurt Tucholsky


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