Ein Partyort infizierte halb Europa: Ischgl (Allgemeines Forum)

Henrik, Dienstag, 14.07.2020, 18:13 (vor 1975 Tagen) @ ktmb

Après-Ski - eine Party für das Virus

"Ischgl brachte Deutschland das meiste Unheil" - diese Überschrift wählte die österreichische Zeitung "Standard" für ihren Artikel über die 28-seitige Studie des Kieler Weltwirtschaftsinstituts über die Ausbreitung des Coronavirus von Ischgl in Deutschland.

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Statistisch könne man auf die Entfernung zu Ischgl zurückführen, dass 48 Prozent der Infektionsfälle in Deutschland von dem österreichischen Skiort ausgegangen seien. Keine andere "Superspread Location" habe einen derartigen Einfluss auf die Infektionsrate in Deutschland gehabt.

401 Landkreise untersucht

Felbermayr und sein Team werteten die Daten des Robert Koch-Instituts über die Infektionszahlen in den 401 deutschen Landkreisen in dem Zeitraum von Mitte März bis 9. Mai aus. Die Anzahl der Personen, die zum Skiurlaub nach Ischgl gefahren waren, sei hoch gewesen.

In den ebenfalls stark vom Coronavirus betroffenen Regionen Heinsberg in Nordrhein-Westfalen und Mulhouse im Elsass habe man keinen vergleichbaren geographischen Einfluss auf das Infektionsgeschehen in Deutschland empirisch nachweisen können.

Ein Drittel der dänischen Fälle aus Ischgl

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Diese Verzögerungen habe die Ausbreitung des Virus in Österreich und anderen europäischen Staaten vermutlich verschärft, wird in der Studie geschlussfolgert. So würden die Daten vom 20. März zeigen, dass in Dänemark ein Drittel und in Schweden ein Sechstel aller Infektionsfälle auf zurückkehrende Skiurlauber aus Ischgl zurückzuführen gewesen sei.

"Hätte man zwei, drei Tage früher zugemacht in Ischgl, dann hätte vermutlich die Weitergabe des Virus in Deutschland weniger stark stattgefunden", sagte Professor Felbermayr, ein gebürtiger Oberösterreicher, dem ARD-Studio Wien.

https://www.tagesschau.de/ausland/coronavirus-ischgl-studie-101.html


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Viele Bürger Ischgls waren infiziert

Im österreichischen Ischgl war ein großer Teil der Bevölkerung mit dem Coronavirus infiziert. Das zeigt eine umfassender Studie der Medizinischen Universität Innsbruck. Demnach haben 42,4 Prozent der untersuchten Bürger Antikörper gegen Sars-CoV-2. Das sei der weltweit höchste bisher publizierte Wert, sagte die Direktorin des Instituts für Virologie, Dorothee von Laer.

Zum Vergleich: In einem der ersten Corona-Hotspots in Deutschland, Gangelt im Kreis Heinsberg, waren laut einer Anfang April durchgeführten Studie gut 15 Prozent der Einwohner infiziert oder hatten eine Infektion bereits hinter sich. Den Angaben aus Innsbruck zufolge wiesen vergleichbare Studien für Gröden in Südtirol Werte von 27 Prozent und für Genf von zehn Prozent auf. Antikörper im Blut gelten als Nachweis für eine durchgemachte Infektion.

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Der Skiort Ischgl sowie seine unmittelbare Umgebung gelten als Brennpunkt für die Ausbreitung des Coronavirus in Österreich und Teilen Europas.

https://www.tagesschau.de/ausland/ischgl-corona-107.html


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