Eher die neue Normalität ... (Aktueller Betrieb)

Der Blaschke, Bissendorf-Wissingen, Samstag, 14.12.2024, 13:40 (vor 369 Tagen) @ Velaro-Fan
bearbeitet von Der Blaschke, Samstag, 14.12.2024, 13:42

Huhu.

Soviel Zugverkehr wie derzeit gibt's nie wieder. Darum: hier und heute alles genießen, was noch da ist.

Was ist denn dann der Vergleichsmaßstab? Das Kursbuch von 1965, als auf den Nebenstrecken nur 5x am Tag ein Zug fuhr?

Such dir was aus. Kannst auch die 1990er-Jahre nehmen. Oder oder ...

Vor allem: im Ausland mit vergleichbarer Infrastruktur geht es doch auch.. jedenfalls fahren die ÖBB auch bis nach Mitternacht von Wien nach Wiener Neustadt oder von Linz nach Salzburg.
Von St. Gallen bis St. Margrethen nach Mitternacht? Kein Problem, die SBB fahren.

Von Köln nach Schwerte nach 20:30 Uhr? Schwierig...

Und wenn die Ursache zu wenig TFs sind..

Ist es ja nur vordergründig. Eisenbahn ist in Deutschland Randgruppenveranstaltung und soll es auch bleiben. Der Grüne Harbeck wünscht sich umfangreiche Förderungen für die Autoindustrie.

https://www.n-tv.de/politik/Habeck-will-Ladestromguthaben-und-Steuervorteile-fuer-E-Aut...

Warum? Man könnte die Autoindustrie doch abwickeln, pleite gehen lassen und stattdessen die Bahnindustrie fördern! Statt 500.000 Autos werden 500.000 Waggons gebaut. Straßenneubauten und Autobahnerweiterungen werden gestrichen; nur noch der Bestand wird erhalten - alles andere fließt in die Schiene. DAS wäre eine Verkehrswende!

Was hier abgeht, ist dagegen Schnullibulli! In Osnabrück wollen die regierenden Parteien den Autoverkehr zurückdrängen - die selben Leute demonstrieren dann aber FÜR den Erhalt des VW-Werkes in Osnabrück. Geht es verlogener?

Die Deutschen lieben ihre Autos - übrigens auch die junge Generation. Und sie lieben die Eisenbahn, so lange sie dysfunktional ist, denn so haben sie einen Grund, ihr Auto guten Gewissens behalten zu dürfen.

Die Schweizer lieben ihre Eisenbahn, weil sie funktioniert und sie fahren deswegen auch gerne mit. Noch lieber fahren sie aber mit dem Auto - die sind eines der autogeilsten Völkchen dieser Welt: geht halt nur gern unter in der Diskussion. Der Modalsplit liegt für den ÖV nur bei 28% und stagniert seit Jahren.

https://www.voev.ch/de/unsere-themen/Modalsplit#3.%20Steigerung%20des%20%C3%B6V-Anteils...

Alles toll und umwelt- und bahnfreundlich ist es da also bei weitem nicht!

Und in Österreich liegt der Modalsplit bei ca 20% und soll bis 2050(!) auf mickrige ca 30% (genauer: 28 nur) erhöht werden.

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1307486/umfrage/prognose-zur-verteilung-...


Es ist also auch in den von dir genannten Ländern traurig mit den Öffis. Und für Deutschland, dieser Autofetischnation, der auch die Grünen nicht abschwören, ist das zwischenzeitliche Hoch der Eisenbahn mehr als bemerkenswert! Das sollte man als ÖV-Freund auch genießen. Und wenn du dann mal um 20:30 Uhr nicht mit dem Zug von Köln nach Schwerte kommst, ist das für 99,99998% der Einwohner kein Beinbruch.

Zumal der beste Umweltschutz VerkehrsVERMEIDUNG ist. Darüber muss man natürlich zuerst beim Individualverkehr diskutieren. Den ÖV darf man aber auch nicht auslassen.

So wie heute Nacht, wo ich 2,5 Std auf einen fahrenden Nachtbus warten musste (3:30 Uhr statt der ausgefallenen um 1:10 Uhr und 2:20 Uhr), ist es im Prinzip vorbildlich. Okay, dass ich die Wartezeit mit massig Mäcches-Mampfe überbrückte, ist dann auch wieder wenig nachhaltig. Also umweltschutztechnisch; Fleisch, Verpackung und so. Für den Diabetes kann es dagegen kaum nachhaltiger sein.

Schöne Grüße von jörg

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"Zu Lebzeiten will ich gerne bescheiden sein; doch wenn ich tot bin, soll man natürlich anerkennen, dass ich ein Genie war." (Michel Audiard)


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