Was macht Wien anders? (Allgemeines Forum)

Mario, Donnerstag, 04.11.2010, 23:00 (vor 4939 Tagen) @ Alphorn (CH)

Es wird ja von den Gegnern immer kritisiert, dass bei S21 durch die Reduzierung der Gleise von 16/17 auf 8 - also um 50/53% - Kapazität und damit Fahrplanmöglichkeiten vernichtet werden. Auch wird gerne damit argumentiert, dass S21 wegen der großflächigen neuen Baugebiete in bester Lage eher ein Immobilienprojekt als ein Bahnprojekt ist, so dass das ganze in einem schlechteren Licht dasteht bzw. dastehen soll.

Doch in Wien macht man es doch genau so und das sogar noch krasser! Hier werden derzeit die unmittelbar in V-Form nebeneinander liegenden Kopfbahnhöfe Südbahnhof (20 Gleise) und Westbahnhof (11 Gleise) durch einen neuen Durchgangsbahnhof (13 Gleise) ersetzt. Aus 31 Gleisen werden also nur noch 13, was einer Reduzierung um 58% entspricht, und damit noch mal krasser als bei Stuttgart21 ist. Und in Wien entstehen auch rund um den neuen Bahnhof viele neue Bauflächen ebenfalls in bester Lage. Doch die Wiener stehen feste hinter diesem Projekt und kriegen hier trotz der noch größeren Gleisreduktion als in Stuttgart offenbar sogar einen sehr guten Fahrplan hin, wenn man die Berichte im Vorfeld betrachtet. Und dies zweifelt auch nahezu keiner an. Hervorzuheben ist, dass dort mit Stolz alle auf die "Magistrale für Europa" verweisen, während die blanke Erwähnung dieses Wortes in Stuttgart schon bei manchen Menschen Herzrasen verursacht.

Nun gibt es drei Möglichkeiten: Entweder können die Ösis besser Durchgangsbahnhof, die DB bekommt einen guten Fahrplan nicht hin oder die Situation wird in Stuttgart von den Gegnern einfach nur künstlich schlecht geredet und verfälscht. Was ist es also? Das Projekte in Wien hat mit dem in Stuttgart gewisse Parallelen, die wie gesagt sehr interessant sind. Warum also geht es in Wien so glatt und in Stuttgart bricht ein kleiner Bürgerkrieg aus?


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