Fahrplan soll auch das Rollmaterial bestimmen (Allgemeines Forum)

218 466-1, Red Bank NJ / ex-Ingolstadt, Donnerstag, 04.11.2010, 09:44 (vor 4940 Tagen) @ Alphorn (CH)
bearbeitet von 218 466-1, Donnerstag, 04.11.2010, 09:48

Kann es sein, dass die DB den genauen Fahrplan nach Fertigstellung von S21 selber noch nicht kennt?

Woher auch? Es ist ja noch nicht mal sicher, welche Fahrzeuge im FV bis dahin eingesetzt werden.


Das sollte es aber sein! Beispiel Schweiz: Hier wurde bei der Ausschreibung des neuen FV-Doppelstocktriebzugs nicht gesagt "wir wollen soundsoviel Leistung" oder "soundsoviel Beschleunigung", sondern "Hier ist das Streckenprofil und die Zeit, in der ihr es schaffen müsst. Wie ihr das macht, ist uns egal". Somit bestimmt der (10-15 Jahre) vorab festgelegte Zielfahrplan nicht nur die Infrastruktur, sondern auch das Rollmaterial.

In Deutschland gibt es zu viele unterschiedliche Strecken, die alle passende Züge brauchen. Hier die Rennbahnen, dort die Neigetechnik und und und... . Wegen Direktverbindungen, erreicht von allem etwas die Hauptknoten, wie Stuttgart.


Wenn man hingegen die Infrastruktur für alle möglichen Betriebsszenarien auslegt, wird sie sehr teuer (jede Ausfädelung müsste z.B. niveaufrei geschehen). Das ist unbezahlbar, also müssen überall Abstriche gemacht werden. Ist der Fahrplan schon vorher festgelegt, kann man die notwendigen Abstriche genau dort machen, wo am wenigsten Leistungseinschränkung bedeuten, z.B. in Bereichen, wo sich fahrplanmässig sowieso keine Fahrzeuge begegnen.

Aber es dauert ja noch ein paar Tage bis S21 fertiggestellt ist. Ob und wie lange S21 in der geplanten Form, dem Verkehrsaufkommen gewachsen ist, wird sich zeigen. Wenn nicht, dann kommt irgendwann "S22" oder so.


Was definitiv teurer wäre, als von Anfang an die richtige Infrastruktur zu bauen. Zudem sieht es danach aus, als könne S21 auch das heute Verkehrsaufkommen nur dann schaffen, wenn man einen sehr ungünstigen Fahrplan wählt (verspätungsanfällig und mit langen Umsteigezeiten).

Man könnte schon jetzt eine groszügigere Infrastruktur planen, z.B. 12-14 Bahnsteiggleise und die Zulaufstrecken so auslegen, dass Züge aller Richtungen paralell ein/ausfahren können, ohne sich dabei zu behindern. Aber noch höhere Kosten, wären derzeit nur schwer zu vertreten.

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Dieser Beitrag gibt (sofern nicht anders gekennzeichnet) allein die Meinung der Verfasserin wieder
MET - Der beste Zug den es je gab
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