fehlende HGV-Netzgedanke bei DB Fernverkehr? (Allgemeines Forum)

Oscar (NL), Eindhoven (NL), Montag, 21.09.2009, 13:24 (vor 5333 Tagen) @ sappiosa

Na ja, Olten ist aber kein echter ITF-Knoten. Oscar hatte hier eher Zürich oder Bern im Kopf.

Genau. Dort sind die Standzeiten recht groß.

Um in halbwegs jede Richtung passabel weiterzukommen, müsste man in Deutschland einen vergleichbaren Knoten mindestens in Hannover, Köln, Frankfurt, Leipzig, München, Berlin einrichten, vermutlich noch etliche weitere.

- Dortmund (HH-Rheintal-MZ vs. DO-Rennbahn-F)
- Kassel (F-B vs. M-HH)
- Fulda (SB-F-DD vs. S-Mainport-F-HH)
- Mainz (Rheintal-MA vs. WI-F-DD)
- Mainport (ICE Int. vs. K-S-M)
- Mannheim (K-S-M vs. F-Basel)

Verkürzung der Zugfolgezeit auf 2 Minuten ist alles andere als billig. Neben Umbau der Signaltechnik erfordert das auch eine extrem hohe Zuverlässigkeit, jede Verspätung im Bereich von Sekunden würde sofort den ganzen Fahrplan über den Haufen werfen.

Bei uns ist Zugabstand 3 Minuten und es passieren immer noch Verspätungen.
Mit ERTMS Level 2 hat man 2 Minuten Folgezeit, aber ERTMS Level 2 kostet auch einiges.

Zuerst muss das Mittelstreckennetz funktionieren, und hierfür eignet sich ein integrierter Taktfahrplan gut; erst danach soll man schauen, ob man noch Langstreckenverbindungen anbietet, welche dann nicht unbedingt jeden Knoten zur Knotenzeit bedienen müssen.

Das sehe ich ein wenig anders.

Wünschenswert wären in Deutschland 4 Netze, mit Reisegeschwindigkeiten von ungefähr 200, 140, 100 und 70 km/h (A, B, C, D).
Das A Netz durfte schwierig werden: sogar die neuen Rennbahnen K-F und N-IN schaffen das nicht. Ein B+ Netz statt A und B wäre realistischer.
Alle Netze sollten verknüpft werden, "intakt" und "im Takt". Erst dann wird ein ITF funktionieren. Was nutzt Otto Normalbahnfahrer 30 Minuten Fahrzeitgewinn im ICE, wenn sein Anschluß-Regionalbus dann gerade weg ist?

Das soll die Leistung der SBB nicht schmälern - sie kommt der perfekten Bahn näher als alle anderen Bahnen, die ich kenne.

CH hat das passende Konzept am besten dargestellt.
Bei uns wird mit festen Korridoren gefahren. Ein "alles rein, alles raus" System wie in CH würde bei uns nicht funktionieren: Utrecht Centraal würde aus allen Nähten platzen. Zudem liegen Amsterdam, Den Haag, Rotterdam und Utrecht so dicht aufeinander, dass 10-15 Minuten Standzeit fast 25-30% Fahrzeitverlängerung bedeutet.

Übrigens fahren in Eindhoven tatsächlich die Züge nach CH-Modell:

- '25: Ankunft der RB aus Weert und Tilburg West
- '28: Ankunft der IC aus Amsterdam, Den Haag, Maastricht/Heerlen und Venlo
- '32: Abfahrt der IC nach Amsterdam, Den Haag, Maastricht/Heerlen und Venlo
- '35: Abfahrt der RB nach Weert und Tilburg West

Das ganze auch 30 Minuten versetzt.
Um '17 und '47 hat man zusätzlich Anschluß von IC (Schiphol-Eindhoven) auf RB ('s Hertogenbosch-Deurne).


gruß,

Oscar (NL).

--
Mit den neuen IC-Triebwagen wird alles besser !!

Trans-Europ-Express 2.0? Abwarten und TEE trinken!

Schienenstränge enden nicht an einer Staatsgrenze, sondern an einem Prellbock.


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum