Fehlender HGV-Netzgedanke in Deutschland (Allgemeines Forum)

Oscar (NL), Eindhoven (NL), Freitag, 18.09.2009, 23:40 (vor 5336 Tagen) @ Sören Heise

Hej Sören,

So ermöglicht man ein schnelles Reisen von Ort zu Ort. Gerade in Frankreich mußt Du allerdings berücksichtigen, daß Paris das Zentrum des ganzen Reiches ist.

Ich weiß, und bei den UK-Planungen durfte London das Zentrum des Netzes sein.

Das klingt, als ob Du meintest, es fehle eine Komplettplanung.

Genau. Das HGV-Netz sei nur ein Bestandteil eines Totalkonzepts. Es sollten logische und attraktive Reiseketten entstehen, mit vertakteten Schienenfern- und -Nahverkehr sowie Fernschnell-, Regional- und Stadtbussen. Am besten mit einem einheitlichen für Otto Normalbahnfahrer verstehlichen Tarifsystem wobei man Bus- und Bahnfahrt in einer Fahrkarte kaufen kann.
Die Schweiz haben was wunderbar durchgesetzt. Klar, CH kann das, CH ist überschaubar, aber das bedeutet nicht, dass sowas in DE unmöglich sei.

Bei der Planung der Schnellstrecken scheinen die Lokalfürsten ein mächtiges Wort mitzureden. Der Name RE 300 spricht doch Bände.

Leider ja, über die Wiesbadener Kurve mal zu schweigen. Die böse, böse Lokalpolitik...
Ich denke allerdings, dass da viel Angst drin ist: "Kein Mannheim-Bypass, denn so werden wir abgehängt". Hallo! Ein Bypass bedeutet nicht, dass MA abgehängt wird, sondern erlaubt nur ICEs, die nicht notwendig in MA zu halten brauchen, Vollgas vorbeizuknallen. Nicht jeder ICE braucht in MA zu halten. Bei uns hält doch auch nicht jeder IC in Delft? In CH hält doch auch nicht jeder IC in Olten?

Du hast AnsaldoBreda vergessen!

Oh ja, da kannst Du die Dänen mal fragen, welch einen guten Ruf die haben...
Hitachi/Kawasaki habe ich auch noch vergessen, die bauen die Class 395 "Javelin" für London-Folkestone (HS 1).

Die Züge werden, denke ich, auf einem Mischmasch von Neubau- und Ausbaustrecken fahren. Vielleicht erleben sie noch die NBS Leipzig - Nürnberg (hier frage ich mich, wie die Anbindung von Halle aussehen soll)

Laut Eisenbahnatlas Deutschland:

1. Fernzüge München-Berlin halten in Halle. Es ist noch keine Umfahrung geplant worden, also kann man genauso gut in Halle halten.
2. Fernzüge Frankfurt-Leipzig fahren an Halle vorbei. Bei Gröbers kommen die auf die Flughafenstrecke.

Ach ja, ich vergaß die Y-Trasse zu erwähnen, obgleich diese nicht weit von meiner Haustür von der KBS 110 abzweigen soll (da fehlt übrigens noch der ICE-Halt in Walsrode ;-)).

Ein Bahnhof "Walsrode ICE" wäre eine Möglichkeit, aber ich dachte eher an "Soltau/Bad Fallingbostel ICE". Hier treffen sich die SFS, die Autobahn A 7 und KBS 123.

Was Deutschland zu fehlen scheint, ist eine langfristige Eisenbahnplanung. Ein bundesweites Hochgeschwindigkeitsnetz sehe ich nicht, schon gar nicht Umfahrungen von Städten wie Hannover.

An Hannover wird man kaum vorbeikommen, das stimmt, aber Göttingen / Kassel / Fulda konnte man schon umfahren.

Ich weiß nicht, wie die Planungen für die Vorbeifahrt Mannheim aussehen, stehe ihr ambivalent gegenüber: Einerseits schnellere Reisezeiten, andererseits ist Mannheim doch ein wichtiger Fernverkehrsknoten.

Wenn ich das richtig verstanden habe, wird kein Bypass gebaut, und sollen alle ICEs in MA halten.
Zusätzlich sollen einige ICEs auch noch in einem neuen Bahnhof "Darmstadt ICE" halten.

=====

Wie seht's übrigens in Schweden aus? War da nicht etwa die Rede eines "Grönatog" und eines HGV-Dreiecks Stockholm-Göteborg-Malmö?


gruß,

Oscar (NL).

--
Mit den neuen IC-Triebwagen wird alles besser !!

Trans-Europ-Express 2.0? Abwarten und TEE trinken!

Schienenstränge enden nicht an einer Staatsgrenze, sondern an einem Prellbock.


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