Zuglaufoptimierung (ZLO) (Allgemeines Forum)

sb, Mittwoch, 30.10.2013, 22:33 (vor 3853 Tagen) @ michael_seelze

Wird eigentlich das ETCS automatisch die Zugabstände optimal regeln können? Dann bliebe am Ende ja tatsächlich nur noch eine Überwachungsfunktion/Eingriffsfunktion für den Störungsfall übrig.

ETCS für sich genommen beinhaltet nur Signalisierung und Zugbeeinflussung, mittels GSM-R auch Zugfunk; bei ETCS L2 und L3 dient GSM-R auch der bidirektionalen Datenübertragung der Fahrerlaubnis (L2+L3) und Gleisfreimeldung (nur L3).

Die in den schweizer Betriebsstellen "Zürich-Altstetten" und "Killwangen-Spreitenbach" sowie meines Wissens auch im Lötschberg-Basistunnel(LBT) installierte "Zuglaufoptimierung(ZLO)" wirkt auf die Fahrstraßenfortschaltung und die damit zusammenhängende Signalisierung (im LBT auf ETCS L2 FS) und optimiert die Soll-Geschwindigkeit v.a. der Güterzüge, um Brems- und Beschleunigungsenergie sowie die Verlustzeit durch Betriebshalte zu minimieren.

Hierfür ist eine kontinuierliche Übertragung der Signalinformationen und eine kontinuierliche Möglichkeit der Anpassung der Bremskurven sehr hilfreich, was in Deutschland sowohl LZB als auch ETCS L2 (auch der Theoriefall ETCS L3) bieten.

Die Regelung der Zugfolge, so wie ich den zitierten Satz verstehe, würde weiterhin durch die Betriebszentrale bzw. durch lokale Stellwerke (früher gab es mal die K- und L-Tafeln...) geschehen, könnte aber auch mittels automatisierten Fahrstraßenfortschaltungen in Abhängigkeit fahrplantechnischer Regeln geschehen. Andere Länder wie die Schweiz, Dänemark oder auch Malaysia scheinen mir in solchen oder ähnlichen betrieblich-technisch Funktionen schon etwas weiter als Deutschland (mal abgesehen von einzelnen Betriebsversuchen).


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