Örtliche Gegebenheiten (Allgemeines Forum)

Mario, Donnerstag, 04.07.2013, 14:08 (vor 3952 Tagen) @ Hustensaft

Aber selbst wenn es mit einem speziellen Rettungstunnel anders sein sollte, so ist dessen Erstellung auch aufwändig, weil eine eigene Röhre gebohrt werden muss.

Welcher spezielle, aufwändige, eigene Rettungstunnel? Es werden einfach zwischen den beiden Einzeltunnels z.B. alle 500m Querschläge gebaut und im Notfall können dann die Fahrgäste in die andere Tunnelröhre evakuiert werden. Das ist die seit einiger Zeit geltenden Vorschriften, über die es hier keinerlei Grundsatzdiskussion bedarf.

Gerade wenn ein Tunnel aber für Schnellverkehr genutzt werden soll, ergeben sich schnell die genannten Luftdruckproblematiken -

Die Querschnitte der beiden Einzeltunnel zusammen ist über den Daumen gepielt 50% größer als der eines Zweigleistunnels. Also ist der Querschnitt pro Zug damit größer. Und wie gesagt reden wir hier nicht von einem Tunnel, durch den die ICEs mit unbebremsten 300km/h durchfahren sondern einem Tunnel unter der Stadt, wo 160km/h absolut ausreichen. Und auch darüber braucht es hier keine Grundsatzdiskussion, weil du hier eine Problematik haben willst, die es wegen der genannten Maßnahmen (Querschnitte, Schwallbauwerke) nicht gibt.

Ironie, dass man genau in Frankfurt damit einschlägige Erfahrungen hat, obgleich die U-Bahn in aller Regel nicht schneller als 60 bis maximal 80 km/h unterwegs ist und der Tunnelquerschnitt vom U-Bahnwagen "nur" zu 50 % ausgefüllt wird. Bei 160 km/h oder mehr ist das Problem ohne jeden Zweifel ungleich größer, ich stecke nicht tief genug in der Materie, ob es hierfür - außer einem größeren Tunnelquerschnitt - andere technische Lösungen gibt, sicher ist aber, dass diese nicht billig sein werden.

Ich verstehe dein Problem nicht. Stell dich doch einfach mal in Berlin Potsdamer Platz an die Bahnsteige, wenn ein RE einfährt oder ein ICE durchfährt. Die REs fahren zuvor auch schnell in Einzeltunnels heran. Also mich hat da noch nie ein Zug aus den Socken gehauen und mir ist auch nicht bekannt, dass es dort Probleme gibt.

Im Übrigen ist schon aus den Tunneln der SFS Würzburg - Hannover, obgleich zweigleisig ausgeführt, bekannt, dass es im Begegnungsverkehr Druckprobleme gibt, die sich in druckertüchtigten IC-Wagen auch sehr schön am eigenen Leib spüren lassen - und ein Begegnungsverkehr ließe sich definitiv nicht ausschließen, auf dem Bahnsteig dürfte es also ziemlich ungemütlich werden.

Und gerade auch um diese Drücke beim Begegnen zu vermeiden, baut man ja neue Tunnels mit zwei Einzelröhren, so dass sich beide Züge nicht mehr beeinträchtigen können. Zudem sind die NBS-Tunnel welche, wo die ICEs mit 250-280km/h durchfahren, während wir in einem Frankfurter Fernbahntunnel über 160km/h reden würden. Das ist ne ganz andere Hausnummer.


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