Bißchen spät ... // mein Erlebnis ... (Allgemeines Forum)

Der Blaschke, Bissendorf-Wissingen, Dienstag, 10.06.2025, 23:38 (vor 39 Tagen) @ Mike65

Huhu.

Es geht ja vor allem darum, dass da niemand was Zündfähiges mitnimmt und dann mitten im Tunnel die große Bambule auslöst.

Das sollte man möglichst vorher kontrollieren.

Und Unerwünschte erstmal ins Land zu lassen, was bei Kontrolle im Tunnel der Fall wäre, ist auch nicht gerade clever.

Ich weiß nicht, wie das bei den heutigen Destinationen gehandhabt wird: darf der Zug unterwegs zum Stehen kommen? Schließlich könnte man dann ja Explosives in Ruhe dran tackern. Für Deutschland wäre das eine Katastrophe und würde jedem Plan den Garaus machen; da käme man von Frankfurt keine 10 Kilometer weit ... Einzige halbwegs realistische Chance wäre da der Startbahnhof Aachen Hbf.

Na ja, wegen meiner sollen sie planen. Das schafft Arbeit und dann sind sie beschäftigt. Ich erlebe es sowieso nicht mehr.

Bin allerdings schon vor zig Jahren da gewesen. Nachtzug bis Bruxelles, Eurostar bis London, noch über die alte Strecke auf der Insel. Ich war aber so müde, dass ich mit dem ewigen "Look left" durcheinander kam, wenn das mal wo nicht stand. Im Hyde Park hab ich erstmal gepennt. Und vor allem völlig unverständlich und unvorstellbar: ich Quasselstrippe war NICHT an Speakers Corner.

Zurück hatten wir irgendwas bei 30 Min plus, weil wir nicht in den Tunnel durften. Nun galt das Ticket aber nur für den Nachtzug ab Bruxelles. Ich erstmal zum Schaffner und höflich gefragt, ob auch "slow school english" möglich wäre, damit ich auch was verstehe. Ich sah mich zwischenzeitlich die Nacht in Brüssel auf der Straße verbringend, bei der deutschen Botschaft bettelnd und ein Fall für Außenminister Fischer. Und was würde am nächsten Morgen ein belgischer Schaffner zu meinem Ticket sagen ...

Irgendwann kam dann sogar die deutsch gesprochene Durchsage, dass der Nachtzug nach Berlin Hamburg wartet.

Es gab dann zig Umsteiger. Und ich bekam schon wieder Ärger: der Hamburger Teil war bumsvoll; im Berliner Teil ganze Abteile frei. Ich zog also kurzentschlossen um. Der Schaffner war nicht amüsiert; es gab ein längeres Wortgeplänkel. Dann schob er resignierend ab; machte mir aber klar, dass, wenn er mich hinterm Trennungsbahnhof Dortmund noch im Berliner Teil erwischt, ich mit allem rechnen müsse, was rechtlich machbar sei. Anzeige, EBE, Rauswurf - ALLES.

In Belgien fuhren wir durch ein megageiles Unwetter, was ich am offenen Abteilfenster erlebte. Dass wir ab Aachen planmäßig gar nicht über Köln fuhren, bemerkte ich dann auch; wußte ich gar nicht. Natürlich machte ich vor Dortmund dann rüber und stand die paar Meter bis Osnabrück im Gang am offenen Fenster.


In Erinnerung geblieben ist das Flüchtlingslager quasi direkt neben dem Tunnel in Frankreich. Schön jwd ist wohl auch da beliebt, war aber trotzdem nicht so clever.

Durch den Tunnel fahren ist naturgemäß langweilig. Standesgemäß war es nach dem Auftauchen erstmal neblig. Dann kurz gestutzt: wat fahrn die hier denn alle anders rum? Äh, ach ja. Und dann kam auch schon die Durchsage, dass wir jetzt sinnigerweise die Uhr umstellen, falls wir mit der Zeit gehen wollen.

Da man kein Wasser sieht und auch keinen Kanal in Ärmelform, merkt man gar nicht, dass man auf ner Insel ist.


Schöne Grüße von jörg

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"Zu Lebzeiten will ich gerne bescheiden sein; doch wenn ich tot bin, soll man natürlich anerkennen, dass ich ein Genie war." (Michel Audiard)


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