Züge für 320 -> Strecken für 320? (Allgemeines Forum)

Oscar (NL), Eindhoven (NL), Mittwoch, 15.07.2020, 15:43 (vor 1384 Tagen) @ Henrik

@Henrik: Danke fürs Teilen.

Ab 2022 verstärken 30 neue Hochgeschwindigkeitszüge die DB-Fernverkehrsflotte. Den Auftrag im Volumen von einer Milliarde Euro vergibt die Deutsche Bahn an die Siemens Mobility. Die DB hat die Ausschreibung Ende 2019 gestartet, nachdem der Bund angekündigt hatte, die Mehrwertsteuer auf Fernverkehrstickets ab Anfang 2020 zu senken.
Die Fahrzeuge sollen zuerst auf Linien zwischen Nordrhein-Westfalen und München zum Einsatz kommen, die über die Schnellfahrstrecke Köln/Rhein-Main führen.

Laut DB Reiseauskunft dauert ICE 611 Dortmund-München 6:37; Fahrt via Stuttgart. Inklusive Reserven braucht man für einen Umlauf in Stundentakt 15 Kompositionen (1x oder 2x Achtteiler). Ich nehme an, DO-N-M ist gleich schnell wie DO-S-M. Also auch hier 15 Kompositionen für einen Stundentakt.
Dann sind die ersten 30 Triebwagen in der Tat Verstärkung.

Wenn man, wie in Deutschlandtakt dargestellt, E-N-M und DO-S-M beide in Halbstundentakt fahren möchte, dann braucht man

+ für E-N-M: 2 * 5:22 (ICE 722) -> 6:30 / 0:30 = 2*6,5/0,5 = 26 Kompositionen
+ für DO-S-M: 2 * 6:37 (ICE 611) -> 7:30 / 0:30 = 2*7,5/0,5 = 30 Kompositionen

Anzahl Triebwagen liegt also zwischen 56 (alles 1x) und 112 (alles 2x).

Wird der ICE3neu ein Erfolg, dann werden vermutlich mehr als 90 Triebwagen benötigt sein (z.B. für die Strecken nach Basel und Berlin-NRW); noch mal abgesehen von den evt. Internationalen, insbesondere "Franzosen" (die ihre 320 Sachen dann auch tatsächlich ausfahren können).

Das Platzangebot für die Fahrgäste im Fernverkehr der DB wächst mit den neuen Zügen um 13.000 Sitze.

433 Sitzplätze pro Zug, das deutet auf ein Halbzugkonzept = zwei Einheiten bilden einen Ganzzug; zudem kann man Zugteile flügeln/trennen.

Auch wenn die Nachfrage aufgrund der Corona-Pandemie stark zurückgegangen ist, spricht auf längere Sicht alles für die klimafreundliche Schiene. Deshalb bleiben wir auf Wachstums- und Investitionskurs!

Ich weiss nicht wie das in DE aussieht, aber bei uns in NL macht man in diesen COVID-19 Zeiten Urlaub im eigenen Land. Nun ist Deutschland ein bisschen grösser als NL, also durfte die Fernverkehrsnachfrage nach wie vor gut sein.

...auch weil leistungsstarke Hochgeschwindigkeitszüge neben der Infrastruktur eine wichtige Voraussetzung für die Umsetzung des Deutschlandtakts sind.

Interessant wäre zu wissen, ob es nebst Züge für 320 auch Strecken für 320 geben wird. Also: ist der Deutschlandtakt so konzipiert, dass für die erwünschten Systemzeiten 320 km/h nötig sind? Z.B. Würzburg-Nürnberg 30 Minuten? Stuttgart-Ulm 30 Minuten?
Von den Entfernungen her würde ich sagen: 300 reichen schon, bin aber nicht vor Ort bekannt.

Man kann aber auch sagen: egal, ob 320 in DE nötig sind oder nicht; wenn man für den 300-Preis auch die 320-Variante haben kann, dann beschafft man die 320-Variante. Sollte DB dann doch mal ICE International nach Bordeaux, Montpellier oder Marseille fahren, dann braucht man bei Siemens nur eine Variante mit FR-Paket zu bestellen. Hätte man einen 300 km/h Zug, dann muss eine Unterbaureihe her die komplett für Tempo 320 getestet werden muss.

[image]

Der Fliegervergleich ist nettes Marketing.
Interessanter: wieviel Ersparnis liefert der Neuling in Vergleich zu einem ICE3?


gruß,

Oscar (NL).

--
Mit den neuen IC-Triebwagen wird alles besser !!

Trans-Europ-Express 2.0? Abwarten und TEE trinken!

Schienenstränge enden nicht an einer Staatsgrenze, sondern an einem Prellbock.


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum