Drehstromfahrzeug = Universallok? (Allgemeines Forum)

Sese, Mittwoch, 15.09.2010, 08:24 (vor 4996 Tagen) @ Fabian318

Mir fiele nur ein, was eine 185 NICHT hat, nämlich eine Zugzielanzeige und eventuell TAV, das weiß ich aber nicht. Ansonsten fiele mir da jetzt nicht ein, was eine 185 so besonders wertvoll für Schenker macht, wenn man vielleicht mal von den Dänemark-Loks absieht.


Ich dachte eigentlich auch, dass Drehstromfahrzeuge sowohl für S-Bahnen als auch für schwere Güterzüge und Schnellzüge gleich gut geeignet sind?

Sind sie technisch gesehen auch, der Lok macht es rein gar nichts, ob sie 3 Stunden am Stück einen Güterzug zieht oder alle 2 Minuten anhalten muss. Anders ist es bei Altbauloks mit Einphasen-Reihenschlussmotor, der kann nicht beliebig lang mit beliebiger Drehzahl betrieben werden, weil die Funkenspannungen irgendwann den Motor ruinieren. Abhilfe schaffen zwar Wendefeld-Parallelwiderstände, die wirken aber nur bei einer bestimmten Drehzahl voll. So hat die 103 m.W. einen für 120 und 160 km/h (?). Bei der BR155 war es ja m.W. mal der Fall, dass man mal auf die Idee kam, sie für den Nachtsprung mit Güterzügen einzusetzen, die lange Zeit konstant 120 fuhren, der Wendefeldparallelwiderstand aber für 100 km/h ausgelegt war (legt mich nicht auf die Zahlen fest) - Folge: Reihenweise Fahrmotorschäden durch Bürstenfeuer.
Und wie cyberle schon schrieb, hat man bei Drehstrom das Problem nicht, dass das Schaltwerk die Zeitdauer der Leistungsauf- und -abschaltung bestimmt. Theoretisch ließe sich das bei Drehstrom auch in praktisch unendlich kurzer Zeit realisieren, nur tut es weder Fahrzeug noch Fahrgast gut, wenn binnen Sekundenbruchteilen Kraftsprünge von 300 kN auftrten. Jeder, der mal im anfahrenden Zug saß bei dem der Hauptschalter fällt, weiß was ich meine ;-)

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Grüße,
Sese


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