Geschichte Bahnausbau (Allgemeines Forum)

Holger2, Dienstag, 11.03.2025, 18:05 (vor 12 Tagen) @ ICETreffErfurt

Hallo,

vielleicht macht eine kleine Rückschau in die Bahnausbauten Sinn:

In den 50ern und in den 60ern waren die norddeutschen Länder im Vergleich zu den süddeutschen Ländern viel wichtiger als heute. Dies hat dazu geführt, dass in dieser Zeit ein großer Anteil der (wegen des Straßenausbaus ohnehin spärlich vorhandenen) Bahnmittel in den Ausbau der norddeutschen Strecken geflossen ist - Insbesondere die Hauptabfuhrstrecken der für die Kohle- und Montanindustrie wichtigen Strecken. Ein Stichwort dafür ist die Rollbahn. Ein anderes Beispiel ist die Verbindung Hamm - Herford, die praktisch als einzige längere Strecke dieser Zeit damals schon viergleisig ausgebaut war. Oder die Strecke Duisburg - Düsseldorf.

Im kalten Krieg der 70er und 80er Jahre wurde dann auch vermehrt in die Zonenrandförderung investiert. Die NBS Würzburg - Hannover wäre ohne die DDR so niemals gebaut worden.

Aber diese beiden Aspekte führen dazu, dass die Strecken im Norden im Grundbestand schon relativ gut ausgebaut waren. Man muss dazu ergänzen, dass die Höchstgeschwindigkeit in Deutschland immer nur ein zweiter Aspekt beim Bahnausbau gewesen ist. Viel wichtiger war die Schaffung zusätzlicher Kapazität für den Güterzugverkehr durch die Entlastung der Altstrecken. Ein weiterer Ausbau im Norden hätte mithin nicht so viel gebracht, wie ein Ausbau in Mitteldeutschland, da der Güterzugverkehr im Norden immer schon relativ mehr Kapazitäten hatte (von einzelnen Ausnahmen abgesehen, auf der Strecke Hamburg - Hannover kommen lokale Phänomene hinzu).

In den 90ern und 2000ern standen dann die Einheitsprojekte im Vordergrund.

Holger


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