Da kann ich eine Anekdote beisteuern, (Allgemeines Forum)

gnampf, Donnerstag, 26.06.2025, 19:57 (vor 20 Tagen) @ J-C

Und ich tat es besser wissen, denn dann kam natürlich nicht mein Zug entgegen, sondern ein Railjet vorbei. In die andere Richtung. Die Tatsache, dass ich überhaupt in Erwägung gezogen habe, mein Leben völlig sinnloserweise dermaßen zu riskieren, das hat mir was gelehrt.

Wenn das der Grund ist, dann wusstest du es leider nicht wirklich besser. Besser weisst du es, wenn du weisst das dein Leben mehr wert ist als einen bestimmten Zug zu erreichen, und das du dein Leben beim Versuch ihm über geschlossene Schranken zu erreichen aufs Spiel setzt... und erstrecht nach dem Beispiel, wo eben nicht der langsam fahrende Zug an kam, der am Haltepunkt halten wollte, sondern ein schneller durchfahrender Zug der keine Chance gehabt hätte für dich noch zu bremsen.

Es war auch gut zu wissen, dass die Schranken eh sehr kurz zu sind. Da wartet man nie lang, bis man wieder weiterkommt.

An dem BÜ in dem Fall. Es gibt genug BÜs wo du durchaus eine ganze Weile warten darfst an der Schranke, z.B. weil mehrere BÜs in Serie sind und gleichzeitig aktiv werden. Und wo womöglich nicht nur ein Zug vorbei kommt, sondern mehrere Hintereinander. Und sch... egal wie lange der BÜ unten ist, es gibt keinen Grund ihn bei aktivierter Signalanlage und/oder gesenkten Schranken zu betreten.

Wichtig ist also Sensibilisierung. Man ist eben weggekommen von archaischen Bildern der Autorität - aus guten Gründen.

Manchmal hilft es halt nichts wenn man die Leute nur drum bittet sich doch so oder so zu verhalten. Klappt bei Kindern nicht, klappt bei Erwachsenen auch nicht.
Und klar, eine reine Strafandrohung, wo die Wahrscheinlichkeit das sie durchgesetzt wird gegen 0 geht, nutzt genausowenig.
So wie die aktuelle Diskussion drüber, ob man Gaffern den Lappen weg nehmen soll. Schön wenn das Gesetz durch kommt, in der Praxis wird sich nichts ändern, weil die Rettungskräfte gar nicht die Resourcen in dem Moment haben um sich um die Gaffer zu kümmern. Und entsprechend selten wir die Stafe durchgesetzt, und entsprechend wenige wird sie abschrecken.

Heutzutage muss man solche harten Grenzen anders kommunizieren. Das tut man ja auch. Bahnreisende werden vielleicht da gute Karten haben, wenn etwa prominent jeweils auf die Gefahren von unaufmerksamen oder risikofreudigem Verhalten rund um die Bahn aufmerksam gemacht wird. Vielleicht braucht man eben auch an Bahnübergängen solche Hinweise, um auf Gefahren aufmerksam zu machen. Das ist eben eine Situation, wo man nicht mit Verurteilen, sondern mit Kommunikation weiterkommt.

Ja, am besten erstmal einen 10 Seiten Erklärtext an den BÜ hängen, und man muss dann eine Frage richtig beantworten damit man durch kommt... vergiss es mit irgendwelchen Texten. Autofahrer haben gar nicht die Möglichkeit die Wahrzunehmen, Fußgänger und Radfahrer interessieren sich nicht dafür.

Teil der Lösung ist natürlich, dass die Anzahl der Bahnübergänge sowieso immer kleiner wird.

Ist wohl die sinnigste und einzige Lösung, neben Vorfahrt für alle außer der Bahn... womit die dann leider massiv unattraktiv würde auf solchen Strecken. Da das aber Geld kostet, und nicht nur von einem sondern von drei Beteiligten, die allesamt klamm bei Kasse sind... passiert das viel zu selten.


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