Reisebericht Rundreise Deutschland 1. Klasse (Letzter Teil) (Reiseberichte)

Graukärtchenfahrer, Symbaden, Donnerstag, 02.10.2008, 19:04 (vor 6287 Tagen) @ Graukärtchenfahrer

Der letzte Teil meiner Rundreise...

Ok, der Zeitpunkt war gekommen die 1. Klasse Lounge in Berlin zu testen, um die Wartezeit auf die nächste Verbindung Richtung München zu überbrücken :-)
Da ich in Berlin die 2. Klasse Lounge schon zuvor kannte, war der Unterschied zum 1. Klasse Bereich recht interessant:

Der Tresen für die Speisen und Getränke ist personalbedient. Die Kaffeemaschine ist auch deutlich besser und ich bekam eine richtige heisse Schokolade und ein Croissant mit Marmelade. Bier und Wein und kleine Snacks (Thunfisch oder ähnliches) gab es auch, sowie kleine Stückchen Kuchen und auch O-Saft aus der Flasche (Granini). Die Plätze in der Lounge waren fast alle belegt.

Ich hatte nicht so viel Zeit, denn ich wollte ja den Zug nach München nehmen, wenn auch mit gut zwei Stunden später, wie ursprünglich geplant.
Laut Auskunft in der Lounge hatte mein Zug etwa +5, nun denn.

Tja, ganz unten im "Keller" des Bahnhofs angekommen gab es erst einmal keine Ansagen. Der Zug kam auch nicht und nach einer Weile die Ansage, dass mein Zug etwa +35 infolge Oberleitungschäden hätte. Also auf meinem Trip war das der 3. Anschlussverlust :-(

Der Zug nach Frankfurt mit Umsteigen in Leipzig hätte bestimmt auch nicht solange gewartet, gerade wenn auf dieser Strecke auch noch mit weiteren witterungsbedingten Schäden zu rechnen wären, so meine Befürchtung.

Jetzt wollte ich nur noch heim, die Lust hatte ich verloren und auf ein Stranden irgendwo in der Nacht erst recht keine. (Am späten Abend in Frankfurt bekam ich noch mit, dass ein Zug nach Dortmund > +60 hätte.)

Der Weg von Berlin nach Basel sollte folglich der "direkte" über Hannover sein. Jetzt hatte ich wieder Zeit und begab mich zurück in die Lounge. Irgendwie sind die langen Wege von oben nach unten und umgekehrt im Berliner HBF etwas ätzend.

Ich bestellte mir in der Lounge einen O-Saft und ein Stückchen Kuchen. Die Bedienung in der Lounge, diese nette junge Dame mit ihren blonden Haaren, die mich beim zweiten Besuch bedient hatte, war sehr aufmerksam und wirklich nett, sehr nett, so hatte ich doch noch meinen APS ;-)

Die Abfahrt in einem ICE 2 (jetzt hatte ich fast alle durch) erfolgte oben im Hauptbahnhof. Es regnete und die 1. Klasse Gäste durften im Regen einsteigen :-)
Bedingt durch die Tageszeit war der Zug recht gut gefüllt, ich saß ganz vorne, im ehemaligen Raucherbereich. Doch jeder hatte einen Platz für sich alleine, entweder im Singlesitz oder der Platz war nebendran frei. Die Videodisplays funktionierten nicht, dafür gab es hier Zeitungen. Das Design in rosa ist wirklich gewohnheitsbedürftig, aber ich sass doch ganz gut. Das Fahrgefühl empfand ich angenehmer als in einem ICE1, an gleicher Position.

Den größte Teil der Strecke fuhren wir bis Wolfburg mit 250 km/h. Im direkten Vergleich mit FRA und Köln auf der Berg- und Talfahrt mit ständig schwankenden Geschwindigkeiten ist so eine gleichmäßige Fahrt recht wohltuend.

In Hannover sollte ich in Richtung Karlsruhe umsteigen. Ihr werdet es nicht glauben, der ICE aus Hamburg war pünktlich. Sonst hätte ich dort noch die Lounge testen können. Zuletzt war ich Anfang der 90-er zum Ein/Umsteigen in Hannover. Damals war alles eine große Baustelle, ich habe den Bahnhof nicht wiedererkannt.

Im ICE 1 nahm ich mir die Freiheit einen 4-er Platz mit Tisch einzunehmen, es gab genügend Auswahl, wenn auch nicht wenige Plätze reserviert waren.
Zeitungen befanden sich diesmal oben auf einer Ablage. Eine Dame ging auch herum und teilte sie aus. Irgendwann frug auch jemand nach Wünschen aus dem Bistro, so dass ich mir den großen Gartensalat bestellt hatte. Es würde zwar etwas länger gehen, da im Restaurant recht viel los sei, aber keine 20min später hatte ich doch meinen Salat.

Schade, dass es schon dunkel war, ich mag den Abschnitt zwischen Hannover und Fulda: Die vielen Tunnel, die Brücken und die Ausblicke.
Jedenfalls, mit dem Essen, einem Buch auf dem Tisch, Platz von vorne und von der Seite, verging die Fahrt bis Frankfurt, bzw. weiter nach KA wie im Flug. Hier verspürte ich doch den gewissen Unterschied zur 2. Klasse, die ich sonst nur gewohnt bin.

Ein letztes Umsteigen im Karlsruhe in einen 3-er und die Weiterfahrt Richtung Basel war ebenfalls ereignislos. Die Betreuerin war nett und frug auch nach Wünschen. Ich erreichte mein Ziel doch recht ausgeruht und entspannt, trotz 18 Stunden Zugfahrten, inkl. Loungebesuche.

Mein persönliches Fazit:
Die erste Klasse Offensive mit APS und Co. ist noch unausgereift. Diese Nüsschen gab es z.B. nur auf einer Fahrt, Zeitungen auch nicht immer, Zugpersonal ließ sich teilweise recht spät blicken. Die Bahn sollte hier noch nachbessern oder die Werbung dafür einstellen. Ich denke, ein gutes Produkt spricht sich von alleine rum.


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