(ZM:) ÖBB-Chef Matthä: Plagiatsverdacht bei Doktorarbeit (Allgemeines Forum)

Benjamin.Keller, Freitag, 15.09.2023, 17:48 (vor 19 Tagen) @ arno50
bearbeitet von Benjamin.Keller, Freitag, 15.09.2023, 17:51

Akademischer Grossbetrüger ist ja wohl abstruss; wenn sich der Plagiatsforscher in der alpenrepublik auf harmlose FH Abschlussarbeiten stürzen muss, dann ist ja wohl die akademische Spitze dortselbst auf bestem Fundament. Aber ernsthaft: Wie wäre es, wenn der Jäger mal die Qualifiktion von Professoren insbesondere solche mit Spezialthemen wie corona oder Klima prüfen würde.

Was willst du damit denn eigentlich sagen? Zweifelst du etwa daran, dass es einen Klimawandel gibt oder dass es eine Corona-Pandemie gab?

Wenn man sich mal das Beispiel der Klimaforschung ansieht, dann ist diese hochgradig international vernetzt und steht unter scharfer gegenseitiger Beobachtung von Wissenschaftlern untereinander, auf Grund der Bedeutung der Fragestellung aber auch von vielen anderen Seiten. Nach eingehender Untersuchung hat fast jeder Staat der Erde auf politischer Ebene (!) dazu bekannt, dass die bekannten Ergebnisse der Klimaforschung zum Klimawandel richtig sind. Dass heißt nicht, dass es nicht auch mal eine gefälschte Doktorarbeit geben kann, es heißt aber, dass die Klimaforschung sehr wahrscheinlich höchsten wissenschaftlichen Anforderungen genügt.

Das Ziel von Plagiatjägern, die ja gerade oft aus der Wissenschaft kommen, ist der Kampf gegen Dokorarbeiten von Menschen, die sich den Titel mit wissenschaftlich unlauteren Methoden nur für Karrierezwecke außerhalb der Uni erworben haben (Guttenberg, Giffey, ...), und damit zu einer Abwertung und einem Reputationsverlust des Doktortitels, eines akademischen Grades, und nicht eines neuzeitlichen Adelstitels, beitragen. Das hat also mit Professoren oft wenig zu tun, die sich üblicherweise neben ihrem Doktortitel auch noch ganz anders wissenschaftlich beweisen müssen, sondern ist eher eine Frage solcher Funktionsträger wie Bundesbahnchef, Kanzler, Wissenschaftsministerin oder lokalem Burgfürsten, die den Doktor irgendwie gerade so eben noch en passant abgelegt haben.

Ob man sich jetzt auf Diplomarbeiten stützen muss, sei mal dahingestellt. Aber unsauberes Arbeiten weist vielleicht schon auf charakterliche Defizite hin. Zudem gibt es eben einige Jobs, die einen sauber abgeschlossenen akademischen Abschluss sinnvollerweise als Voraussetzung haben. Meine Diplomarbeit kann übrigens gerne in der dortigen Unibib eingesehen werden ;)


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