Was ich mich frage.... (Allgemeines Forum)

Holger_HAM, Hamm (Westfalen), Donnerstag, 23.09.2010, 16:01 (vor 4971 Tagen) @ Matze86
bearbeitet von Holger_HAM, Donnerstag, 23.09.2010, 16:03

Hallo,

Welch Titel...
Auf jeden Fall gehts hier zur PM der Bahn.

eine interessante "Offensive": Erst einmal vorweg, die 330 Millionen verteilen sich auf einen Zeitraum über 5 Jahre.

"Bereits vor kurzem hatte die DB angekündigt, jeweils mehr als 100 Millionen Euro in die Modernisierung der IC- und ICE 2-Flotte zu investieren."

Äh, verstehe ich das richtig? 100 Millionen für den IC und 100 Millionen für den ICE2? Der ICx taucht gar nicht mehr auf (vielleicht ganz gut so) und die Investitionen in diesen Teil sind auch wirklich notwendig um überhaupt noch Fernverkehr anbieten zu können. Für mich ist das eher eine bestandserhaltende Maßnahme.

Aber nun frage ich mich: Kommen die 200 Millionen für ICE2 und IC auf die 330 Millionen oben drauf oder muss ich die davon abziehen? Aus der PM geht das nicht eindeutig hervor.

„Im Nahverkehr, also den Regio-Zügen, werden wir 120 zusätzliche Kundenbetreuer einsetzen, den Einsatz von Sicherheitspersonal verstärken, die Reinigung vieler Züge, insbesondere der Toiletten, verbessern und mit Graffiti-Schutz oder Lackauffrischung das Erscheinungsbild zahlreicher Züge aufwerten.“

Hmmh, bestimmt der Besteller nicht die Besetzungsquote der Züge? Was die Sauberkeit und den Zustand der Züge angeht, kann ich DB Regio NRW mit dem Werk Münster auf jeden Fall schon einmal eine deutlich gestiegene Qualität attestieren. Morgens sind die RE6-Züge deutlich sauberer als die ICE2-Züge, da fällt mir die Fahrzeugwahl recht leicht.

Einfacher und damit kundenfreundlicher soll auch der Kundendialog werden. So ist ab Dezember 2010 eine deutliche Verkürzung und Vereinfachung des Fahrgastrechteformulars vorgesehen.

Das ist schön und löblich, aber braucht man dafür was aus dem 330 Millionen Programm? Und ist dafür wirklich nur die DB verantwortlich? Die Bearbeitung der Beschwerden und FGR-Fälle ist ja für DB Dialog ein einträgliches Standbein. Zumindest DB-Dialog verdient ganz gut an den neuen Fahrgastrechten. Eine vereinfachte Bearbeitung dürfte auch dem Gewinn von DB Dialog zu Gute kommen.

Gleichzeitig will die DB den direkten Dialog mit ihren Kunden intensivieren. Statt eines oftmals langwierigen Schriftwechsels wird der DB-Kundendialog künftig weitaus häufiger telefonisch Kontakt aufnehmen, um Beschwerden schneller zu bearbeiten.

Da bekomme ich Angst. Ich will nicht noch mehr Anrufe bekommen, bei denen "Nr. unbekannt" im Display meines Telefons steht. Wenn ich mich schriftlich an jemanden wende, so erwarte ich auch eine schriftliche Antwort. Anrufe während der Arbeit und in den Abendstunden finde ich ziemlich nervig.

"Auch im kommenden Winter können wir vereinzelte Ausfälle natürlich nicht komplett ausschließen, die Wahrscheinlichkeit haben wir jedoch deutlich verringert, auch durch neue Enteisungsanlagen. Gleichzeitig wollen wir die Fahrzeugreserve im Winter erhöhen, vor allem durch einen der saisonalen Nachfrage angepassten Fahrplan.“

Das halte ich für DAS Highlight schlechthin. Damit es dem Kunden besser geht, wird der Fahrplan ausgedünnt. Ich kann schon verstehen, dass das gar nicht mehr anders geht, denn flottentechnisch dürfte DB Fernverkehr mit dem Rücken zur Wand stehen, aber das hier unter "Qualitätsoffensive" zu vermarkten ist schon eine Frechheit.

"Hiermit erhalten Nutzer Echtzeit-Informationen über Fahrpläne und deren Änderungen sowie Möglichkeiten beim Fahrkartenkauf. Ähnliche Programme sind mittlerweile für fast alle Arten von Mobiltelefonen über www.bahn.de verfügbar."

Hoffentlich hat das Personal auch Zugang zu diesen Informationen. Es wäre auch schön, wenn der RIS-Server bei Großstörungen auch nicht mehr in die Knie gehen würde. Ach ja, genügend Personal zur Dateneingabe und -erfassung wäre auch schön.

„Fast alle 5.400 Bahnhöfe werden bis Ende 2013 über einen geeigneten Wetterschutz verfügen.“

Die Eisenbahnverkehrsunternehmen zahlen eine Menge Stationsgebühren für diese Bahnhöfe, der größte Teil stammt direkt aus den Regionalisierungsmitteln. Es wird Zeit, dass dafür endlich mal die entsprechende Gegenleistung erbracht wird. In Hamm regnets an vielen Stellen durchs Dach und die Abflüsse im Personentunnel sind dauerverstopft. Bei starkem Regen fließt da nix mehr ab. Geld erhält DB StuS dennoch für jeden Halt ohne Abzug.

Zurück zum Beginn:
Also mir sind irgendwie noch immer nicht klar, wo nun 66 Millionen EUR je Jahr verbraten werden. Irgendwie halte ich die genannten Maßnahmen schon ein bisschen für Selbstverständlichkeiten.

--
Viele Grüße aus Hamm in Westfalen,
Holger
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Der bahn.kommfort-Briefkasten. Auch vor Ihrer Haustür!
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