[EST] [FI] Unterwassertunnel: Neue Regierung, neues Glück? (Allgemeines Forum)

Siggis Malz, Dienstag, 16.02.2021, 09:41 (vor 1137 Tagen) @ SPFVG

Ja seh ich auch so. Die Rail-baltica wurde ja vom HGV- zum Güterzugprojekt eingestampft. Im Endeffekt hat das nur Nutzen für Finnen die in Estland ihre billige Datscha haben, oder mal schnell zum billigen Zigaretten- und Alkoholkauf rüberfahren.

Wenn mans richtig machen würde, müsste man sich mit Russland zusammensetzen und das ganze Projekt mit einer SFS Kaliningrad-St.Petersburg kombinieren. Von Kaliningrad könnte man dann die alte preuss. Ostbahn nach Berlin ertüchtigen, sodass die Esten und Letten wirklich näher an Mitteleuropa ran rücken würden. Mit dem der Umfahrung des Kaliningrader Gebiets wird das aber nie was. Kein Wunder, wenn da nur ne Güterstrecke übrig bleibt.

Das halte ich für strukturpolitisch ausgeschlossen, aber obendrein auch gar nicht für erstrebenswert.
Das ist eben ein EU-Projekt mit EU-Normen.
Dass die Russen da auf europäischem Standard mit europäischer Spurweite Züge verkehren lassen halte ich für illusorisch und man kann sich noch so gute politische Verhältnisse wünschen, es ist wohl realistischer und sicherer sich einen Grenzübergang zu sparen, denn wenn nur einmal ein Problem auftritt (und in letzter Zeit gabs ja wieder vermehrt Reibereien), ist die Strecke dicht und Russland hätte damit ein wichtiges Tool gegen die EU in der Hand.

Eine "Umfahrung" sehe ich da auch nicht. In Vilnius ist man jetzt schon nicht erfreut, dass man quasi ausgelassen wird und immer über Kaunas fahren soll.
Für Litauen würde das Projekt im Nutzen also quasi auf Null fallen (außer dass man näher am Hafen ist).
Mit der Städtekette Warschau - Kaunas - Riga - Tallinn ergibt sich aber eine sinnvolle Verbindung. Selbst wenn die Russen diese Strecke dann mitbenutzen wöllten, könnten sie das ohne große Einbußen tuen.

Und dass man daraus eine Mischverkehrsstrecke konzipiert hat, ist doch nur folgerichtig.
Mit 7, oder lass es 14 Zugpaare am Tag sein auf dem Hauptabschnitt, hat man ordentlich Reserven. Der SPFV soll jetzt noch mit 200 - 250 km/h fahren oder wie war das?
Das lässt ordentliche Fahrtzeiten und Reserven für den Güterverkehr zu. Nichts anderes macht man z.B in den Alpenländern auch.

Der Tunnel nach Finnland ist dann natürlich noch mal eine Sache für sich, ob der jemals wirtschaftlich wird ist fraglich.


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